Grand Prix der USA in Austin

Nach dem letzten USA-GP in Indianapolis 2007 mussten die Fans in Nordamerika lange auf das nächste Formel-1-Rennen in den Vereinigten Staaten warten. Erst 2012 war es wieder soweit. Ausgerechnet im NASCAR-Bundesstaat Texas sollte die Formel-1-Leidenschaft der Amerikaner wieder zum Leben erweckt werden. Für das Comeback wurde extra eine neue Rennstrecke in der Nähe der Universitätsstadt Austin gebaut. Verantwortlich dafür wie bei den meisten neuen F1-Strecken war der deutsche Formel-1-Architekt Hermann Tilke.

Ein Kurs mit ordentlichen Höhenunterschieden

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Circuit of the Americas: Reminiszenzen an andere Strecken,

Statistisch gesehen ist der Circuit of The Americas eigentlich eine eher durchschnittliche Rennstrecke. Eine Runde ist 5,513 Kilometer lang und besteht aus 20 Kurven - davon elf links und neun rechts herum. Gefahren wird gegen den Uhrzeigersinn. Das Rennen führt über 56 Runden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt knapp 200 km/h, der Top-Speed liegt bei rund 320 km/h. Soweit alles normal. Doch die nackten Zahlen erzählen nur die halbe Geschichte.

Beim Bau mussten die Arbeiter Höhenunterschiede von bis zu 40 Metern berücksichtigen. Besonders bei der Anfahrt geht es für die Piloten steil bergauf. Das Design des Kurses ist nicht neu: Die Kurvenpassagen drei bis sechs erinnern stark an Passagen in Suzuka. Im Gegensatz zu dem japanischen Kurs stehen die Leitplanken meilenweit weg, und die Straße ist nicht von einem Grasstreifen eingerahmt, sondern von Asphalt. Fehler werden also nicht wie in Suzuka bestraft.

Kurvenpassagen mit Vorbildern

Die Kurven 12 bis 15 kommen dem Hockenheimer Motodrom gleich. Allerdings wird hier im ersten oder zweiten Gang gefahren, dagegen ist das Motodrom von Hockenheim schnell. Die Passage zwischen den Kurven 16 und 18 ist wie Kurve acht in Istanbul angelegt – nur andersherum. Die vorletzte Kurve ist ein 180 km/h schneller Linksknick, nach einer weiteren Linkskurve beginnt der Kurs auf Start-Ziel aufs Neue.

Initiiert wurde der Grand Prix von Tavo Hellmund, einem engen Freund der Familie von Ex-Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone. Die Premiere war Ende 2011 kurzzeitig in Gefahr geraten, da es zu Vertragsstreitigkeiten gekommen war. Diese wurden jedoch schnell ausgeräumt.