Berliner Vivantes Kliniken setzen neuen Standard für über 5.000 Patienten
Spitzenküche in Berliner Klinik: Hier speisen Patienten bald fürstlich
Wer schon einmal im Krankenhaus lag, erinnert sich bestimmt an Grießbrei, Kartoffelstampf oder Gemüsebrühe. Klassiker für Patienten in deutschen Kliniken. Krankenhausküche hat nun mal nicht den besten Ruf und muss sich oft nachsagen lassen, das Essen sei nicht gut gewürzt, schmecke fad oder sei nicht frisch gekocht. Die Berliner Vivantes Kliniken wollen nun zeigen, dass es auch ganz anders schmecken kann.
Ab Januar 2022 kommt bei ihnen nämlich Gourmet-Essen auf die Karte. Dafür konnten sie den Berliner Sternekoch Max Strohe gewinnen, der mit seiner kreativen Küche an 40 neuen Rezepten für die Vivantes Kliniken getüftelt hat. Über 5000 Patienten können ab dem nächsten Jahr dann zwischen außergewöhnlichen Gerichten wie Grünem Bulgur Chilli, vietnamesischer Pho oder Putengulasch Teriyaki Style wählen. Durch besondere Gewürze soll so mehr Geschmack an das Essen kommen. „Das Ziel für uns ist, dass wir dem Berliner etwas neues bieten wollen. Gesünder, interessanter, spannender“, erklärt Tobias Grau, Geschäftsführer der Vivantes Gastronomie.
Wie diese Gerichte in der Großküche in Brandenburg gekocht werden und ob die ersten Kostproben den Patienten auch geschmeckt haben, das sehen Sie im Video.
Gourmet- und Krankenhausküche ist nicht leicht zu verheiraten

Schon im Corona-Lockdown 2020 hat Max Strohe im Rahmen des Projekts „Kochen für Helden“ kostenlos für die Pflegekräfte der Vivantes gekocht. „Für mich und auch für uns im Betrieb, für viele Köche, war es die einzige Möglichkeit im Lockdown sich nützlich zu machen und eben diese Pandemie zu bekämpfen mit etwas, was man kann“, erzählt Strohe im RTL-Interview. Daraus entstand die Idee, seine Gerichte auch auf die Teller der Patienten zu bringen.
Einfach war das aber nicht immer, denn Krankenhausküche hat besondere Anforderungen. Während in Strohes Sternerestaurant „Tulus Lotrek“ die Kreativität bei der Rezeptentwicklung keine Grenze kennt, können erkrankte Menschen in Kliniken nicht alles essen. “Wir sind eine Küche, wir müssen zu hundert Prozent alkoholfrei kochen. Wenn er jetzt eine fermentierte Paste gebraucht hat, die aber 0,01 Prozent Alkohol mit dabei hat, dann ging das schon nicht“, erklärt Tobias Grau, Geschäftsführer der Vivantes Gastronomie. Die Zutaten wurden also genau auf die strengen Richtlinien abgestimmt.
5000 Patienten profitieren von der internationalen Küche

Teurer sind die Essen für Vivantes dadurch nicht geworden. „Das wichtige für uns ist, dass es jeden erreicht. Wir haben kein Preisschild dran gehangen und gesagt, wenn ihr Max Strohe-Essen haben wollt, dann müsst ihr zusätzlich etwas bezahlen, sondern bei uns kann jeder Regelleistungspatient jetzt darauf zugreifen“, sagt Tobias Grau. Über die Auswahl von internationalen und teils veganen und vegetarischen Gerichten können sich ab 2022 dann also alle Patienten gleichermaßen freuen, ob Privat- oder Kassenpatient. Vier Speisekarten pro Jahr bringen eine saisonale Abwechselung. Die Patienten können sich verschiedene Komponenten übrigens auch selbst zusammenstellen. (nba/tbi)