Gladbach-Star Bensebaini

Beleidigte er den Schiri als Hurensohn?

Ramy Bensebaini Borussia Moenchengladbach, 25 will sich bei Benjamin Brand Schiedsrichter nach seinem Platzverweis bedanken. Dabei Marcus Thuram Borussia Moenchengladbach, 10 und Alassane Plea Borussia Moenchengladbach, 14. Borussia Moenchengladbach
Ramy Bensebaini flog gegen den SC Freiburg vom Platz - und soll den Schiri dann übel beleidigt haben.
www.imago-images.de, IMAGO/Eibner, IMAGO/Eibner-Pressefoto/Thomas Haesler

Das wäre eine Ungeheuerlichkeit aus der alleruntersten Schublade! Ramy Bensebaini von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach sah bei 0:0 gegen den SC Freiburg völlig zu Recht Gelb-Rot – und soll danach Schiri Benjamin Brand übel beleidigt haben. Stefan Effenberg rechnet mit einer langen Sperre.

Es wäre ein Tiefpunkt

In der 87. Minute flog Bensebaini vom Platz, wütete gegen den Schiedsrichter. Laut Sky soll er Brand als „fils de pute“ (französisch für Hurensohn) beschimpft haben. Sollte sich das bestätigen, wäre es ein neuer Tiefpunkt, was das Verhalten einiger Fußball-Profis gegenüber den Unparteiischen angeht. Immer wieder wird der mangelnde Respekt für die Männer mit der Pfeife bemängelt. Anders als in Sportarten wie Rugby oder Eishockey, in denen die Schiris fast schon unantastbare Respektspersonen sind.

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Was war im Borussia Park passiert? Nach einem Pfiff des Schiedsrichters schoss der algerische Nationalspieler zunächst den Ball ins Aus. Als er dafür – völlig im Einklang mit dem Regelbuch – Gelb sah, bedachte Bensebaini Brand mit höhnischem Applaus, kassierte die zweite Gelbe und flog vom Platz. Auf dem Weg in die Kabine soll es dann zu dem Hurensohn-Ausfall gekommen sein.

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Effenberg rechnet mit längerer Sperre

"Du weißt, wie die Regel ist. Ballwegschlagen ist Gelb und die Reaktion darauf auch", urteilte Bundesliga-Legende Effenberg im Sport1-Doppelpass über den berechtigten Platzverweis: "Viel schlimmer ist, was er da noch draufsetzt. Das zieht mit Sicherheit eine härtere Strafe nach sich als ein Spiel Sperre."

"Grundlage für die Sportgerichtsbarkeit ist der Eintrag im Spielbericht. Wenn der Schiedsrichter es auf dem Platz nicht bemerkt und nicht eingetragen hat, kann der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln", ordnete Schiedsrichter Sascha Stegemann die „Rechtslage“ ein. DWenig verwunderlich: Der Kontrollausschuss des DFB wird "den Vorgang untersuchen", teilte der Verband mit.

Wie bitte?! Schiri soll "Emotionen im Griff haben"

Gladbachs Trainer Daniel Farke kritisierte seinen Spieler. "Er muss seine Emotionen im Griff haben. Das darf ihm nicht passieren", monierte Farke. Geradezu lächerlich aber, dass sich der Coach auch über Schiri Brand ausließ: "Wenn der Spieler seine Emotionen im Griff haben muss, dann muss der Schiedsrichter seine Emotionen auch im Griff haben. Er darf keine Gelbe Karte für den weggeschobenen Ball geben." Doch, darf und muss er laut Regelbuch sogar. Und das Schiedsrichter auf dem Platz überhaupt Emotionen zeigten, die sie im Griff haben müssten – das wäre neu, Herr Farke. (sid/ ntv.de/mar)