Torwart-Legende Gianluigi Buffon hört mit 45 Jahren auf
"Ciao Gigi": Die außergewöhnliche Geschichte des vielleicht besten Torhüters aller Zeiten

Der italienische Torwart-Titan nimmt seinen Hut!
2006 hat er uns mit Italien viele Tränen bereitet, ansonsten aber viel Freude mit seinen tollen Paraden und seiner sympathischen Persönlichkeit – doch jetzt ist Schluss für Torwart-Legende Gianluigi Buffon (45). Der fünffache Welttorhüter beendet seine sportliche Laufbahn. Was bleibt, ist eine unfassbare Karriere. Auf wie neben dem Platz.
Es endet dort, wo alles begann: In Parma
„Das war's, Leute", schreibt Buffon bei Instagram: "Ihr habt mir alles gegeben. Ich habe euch alles gegeben. Wir haben gemeinsam gewonnen." 1995 startete die illustre Profikarriere des Mannes von der Mittelmeerküste beim AC Parma. Genau dort endet sie auch, denn 2021 ist Buffon wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Sein Vertrag läuft dort eigentlich noch bis 2024, doch der Routinier entschied sich nun dazu, ein Jahr verfrüht in den sportlichen Ruhestand zu gehen.
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Innerhalb des perfekt geschlossenen Kreises mit der Rückkehr nach Parma befinden sich allerdings knapp 20 Jahre Weltklasse. Darunter viele Titel. Die meisten mit Juventus Turin, die 2001 in den damals 23-Jährigen ordentlich investierten. 52,8 Millionen zahlte die Alte Dame an Parma. Damit ist Buffon trotz der teils horrenden Ablösesummen heutzutage immer noch der drittteuerste Torwart aller Zeiten.
Der große Profiteur des Sommermärchens 2006

Doch das Investment lohnte sich: Insgesamt gewann Juve mit Buffon zehnmal den Meistertitel, siebenmal den italienischen Supercup und sechsmal den Pokal. Dreimal standen Juve und er im Finale der Champions League, ein Titel kam allerdings nie zustande.
Die Krönung seiner Karriere gelang Buffon aber bereits 2006. Beim Sommermärchen, der WM 2006 in Deutschland, waren er und sein italienisches Team die großen Triumphatoren und holten den vierten Weltmeistertitel für Italien in einem packenden Finale gegen Frankreich. Für die Nationalmannschaft stand er auch danach noch zwischen den Pfosten. 178 mal insgesamt, damit ist der Keeper auch in dieser Statistik Rekordhalter.
Scheidung, Depression und schlechte Investments: Abseits des Platzes lief es oft schlecht
Doch abseits des Platzes lief nicht immer alles perfekt für den 45-Jährigen. Seine Ehe mit Model Alena Šeredová ging 2014 nach vier gemeinsamen Jahren zu Bruch. Auch als Geschäftsmann probierte sich Buffon und investierte ab 2009 in das Unternehmen Zucchi, das Teil der italienischen Textilindustrie ist. Rund 20 Millionen Minus machte der Fußballer, bis er die Firma 2014 zu 55 Prozent erwarb. Doch mit seiner Tat rettete er hunderte Angestellte vor der Arbeitslosigkeit.
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Irgendwann spielte die Psyche dann nicht mehr so ganz mit und Buffon gab nach einiger Zeit offen zu, an Depressionen zu leiden. Außerdem kam wenig später heraus, dass er spielsüchtig ist. „Die Perfektion hat mich immer gestört. An Fehlern wächst man“, sagte die Torwart-Legende einst.
Und damit ist klar: Selbst der Beste seines Faches ist nie vollends perfekt. (lde)