Lat. penetrare: eindringen, durchdringenGesundheitslexikon: Penetration

Interfering RNA (RNAi) - stage 1. Penetration of a virus (orange) in a human cell-host (blue) to replicate. The interfering RNA is a mean for the cell to destroy the RNA parasites (viruses RNA, transposons). A proteic complex, associated to a fragment of RNA, slinks to the molecule of the virus RNA or transposon. The latter is then cut by the endonuclease activity of RISC (cleavage) then destroyed. The cell then eliminates all foreign RNA. RNA interference is currently under study to turn off individual gene expression (silencing) in the framework of the development of new therapies. See. images 1072907, 1073007, 1073107, 1073207, 1073307 and 1073407 for the detailed explanation of the RNA interference. | Verwendung weltweit, Keine Weitergabe an Wiederverkäufer.
Eindringen eines Virus (orange) in einen menschlichen Zellwirt (blau).
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Vermutlich ist Ihnen Penetration vor allem als Synonym für Geschlechtsverkehr bekannt. In der Tat bezeichnet die Penetration im weiteren Sinne auch das sexuell motivierte Eindringen in eine Körperöffnung. In der Medizin und in der Pharmazie wird der Begriff jedoch auch anderweitig genutzt.

Penetration – das Eindringen in den Körper

In der Medizin wird der Begriff Penetration genutzt, um das Eindringen von Gegenständen, Tumoren, Keimen oder Körperteilen in den Körper zu beschreiben. Auch das Eindringen innerhalb des Körpers in benachbarte Strukturen und Organe wird als Penetration bezeichnet. So gelangen Krankheitserreger auf unterschiedlichen Wegen in den Körper. Bei der endogenen Infektion stammen die Erreger aus dem eigenen Körper. Sie gelangen beispielsweise über die Haut oder den Darm in den Blutkreislauf und von dort zu anderen Organen. Auch hier liegt eine Penetration vor, da die Erreger ihren angestammten Platz verlassen und in andere Gebiete eindringen. Bei der exogenen Infektion penetriert der Erreger den Körper von außen. Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen können zum Beispiel über Aerosole oder Tröpfchenbildung in den Körper gelangen. Diese Art der Penetration wird als Tröpfcheninfektion bezeichnet. Weitere mögliche Penetrationswege sind die Schmierinfektion, die Infektion über den Austausch von Körperflüssigkeiten (zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr) oder Infektionen über Zecken und blutsaugende Insekten.

Wenn ein Tumor in Gewebe oder Organe einwächst, liegt ebenfalls eine Penetration vor. Bei einem Tumor nimmt das Volumen eines bestimmten Gewebes zu. Während gutartige Tumoren lediglich verdrängen, wachsen bösartige Tumore infiltrierend und penetrierend.

Penetration liegt auch dann vor, wenn bei Schluckstörungen Speichel, Nahrung, Kontrastmittel oder Flüssigkeiten in den Kehlkopfeingang gelangen.

In der Pharmazie bezeichnet Penetration zudem das Eindringen von Wirkstoffen in die Haut. Dieser Mechanismus ist vor allem bei der transdermalen Applikation von Arzneistoffen relevant.

Geschlechtsverkehr – die sexuelle Vereinigung zweier Sexualpartner

Im üblichen Sprachgebrauch wird der Begriff Penetration weitaus häufiger für den Geschlechtsverkehr genutzt. Ursprünglich war der Geschlechtsverkehr in seiner Definition auf die heterosexuelle Vereinigung, sprich auf das Einführen des erigierten Penis in die Vagina der Frau, beschränkt. Mittlerweile sind weitaus mehr sexuelle Praktiken gesellschaftlich akzeptiert, sodass auch andere Sexualtechniken wie Analverkehr bei homosexuellen und heterosexuellen Paaren als Penetration bezeichnet werden. Je nach Definition fallen auch weitere Sexualpraktiken, bei denen nicht die primären Geschlechtsorgane von beiden Sexualpartnern beteiligt sind, unter den Begriff Penetration. So werden der Oralverkehr und auch das Einführen von Sexspielzeugen in Vagina oder After dem Geschlechtsverkehr und der Penetration zugerechnet.