Fehlstellung des FußesGesundheitslexikon: Klumpfuß

Beim Klumpfuß ist der Fuß bei knöcherner Veränderung und Gelenkdeformation vermindert beweglich. Zur Behandlung werden die kleinen Füße in spezielle Gipsverbände gepackt - die Erfolgsaussichten sind in aller Regel gut. Foto: Frauke Mecher
Klumpfuß
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Der Klumpfuß bezeichnet eine Fußdeformierung, die in angeborener oder erworbener Funktion auftreten kann. Klumpfüße sind kein allzu seltenes Krankheitsbild. Etwa jedes tausendste Neugeborene ist von der optisch auffälligen Fußdeformierung betroffen. Diese kann ein- oder beidseitig auftreten. Auffällig ist, dass das männliche Geschlecht circa doppelt so oft mit einem Klumpfuß auf die Welt kommt.

Allgemeines zum angeborenen und erworbenen Klumpfuß

Der angeborene Klumpfuß liegt zumeist einer Kombination von Fehlbildungen der Extremitäten zugrunde. In der Regel handelt es sich hierbei um eine Einwärtsdrehung (Supination) des Fußes, die mit Anomalien der Beinmuskulatur einhergehen. Hinzu kann eine Verkürzung der Achillessehne kommen. Die erworbene Variante, die auch als neurogener Klumpfuß betitelt wird, resultiert in den meisten Fällen aus einer Störung der Nervenversorgung. Die Verformung kann sich durch verschiedene Fehlstellungen äußern. Zu den häufigsten pathologischen Haltungen zählen die Sichelfußstellung, der Spitz-, Anspreiz- und Hohlfuß sowie die Varusstellung des Rückfußes. Obwohl es für beide Varianten Therapiemöglichkeiten gibt, sind diese - in vielen Fällen - zeitaufwendig und kompliziert. Es ist wichtig, dass die Therapie frühzeitig beginnt.

Ursachen für einen Klumpfuß

Der Ausschlag für einen angeborenen Klumpfuß ist nicht endgültig in der Schulmedizin geklärt. Dennoch gibt es verschiedene Anhaltspunkte, die mutmaßlich zur Deformierung des Fußes beitragen können. Hierzu zählt die ungünstige Lage des ungeborenen Kindes im Mutterleib. Auch eine unzureichende Menge des mütterlichen Fruchtwassers kann verantwortlich sein. Zudem kann die Zufuhr von Folsäure-Antagonisten, beispielsweise Methotrexat, in der Schwangerschaft zur Bildung eines Klumpfußes führen. Die Ursache für den erworbenen Klumpfuß ist auf eine Schwächung der Unterschenkelmuskulatur zurückzuführen. Diese kann neuronalen Defiziten, beispielsweise einer Verletzung des Rückenmarks, zugrunde liegen.

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Diagnose

Mediziner können bereits ab der 13. Schwangerschaftswoche via Ultraschall untersuchen, ob das ungeborene Kind das Licht der Welt mit einem Klumpfuß erblicken wird. Um sicherzugehen, dass es sich nicht um die harmlosere Klumpfußhaltung handelt, ist eine klinische Untersuchung zwingend erforderlich. Die Diagnose eines erworbenen Klumpfußes kann meistens durch die bloße optische Erscheinung des Fußes gestellt werden. Zudem bietet sich eine Röntgenuntersuchung an. Eine weitere Methode ist die ärztliche Überprüfung der Muskelfunktion. Auch eine Sonografie der Hüfte oder neurologische Untersuchungen können Aufschluss geben.

Behandlung/Therapie des Klumpfußes

Es gibt operative und konservative Möglichkeiten, um Klumpfüße zu therapieren. Damit der angeborene Klumpfuß adäquat behandelt werden kann, wird dieser bereits in den ersten Tagen nach der Geburt in die physiologisch korrekte Stellung gebracht und in einem Gipsverband fixiert. Die Korrekturstellung (Redressement) erfolgt etappenweise. Linderung können auch nächtlich getragene Schienen bringen. Korrigierende Schuheinlagen sind meist unerlässlich. In besonders gravierenden Fällen kann eine Operation vonnöten sein. Hierbei wird die Achillessehne verlängert. Auch können Muskeln verpflanzt oder Gelenke versteift werden. Diese Eingriffe erfolgen in den ersten Monaten nach der Geburt. Parallel empfiehlt die Schulmedizin die physiotherapeutische Unterstützung. Dabei werden die verkürzten und degenerierten Muskeln gedehnt. Die Gelenke des Fußes werden mobilisiert. Die ständige Beobachtung ist unerlässlich.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.