Als Zeichen gegen Diskriminierung & Rassismus

Über 100 Kunstwerke der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden umbenannt

Staatliche Fotosammlungen Dresden
134 Kunstwerke der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden umbenannt.
Picture alliance/Matthias Hiekel

134 Kunstwerke tragen jetzt einen abgeänderten Titel

Bezeichnungen wie „dunkelhäutig“ oder „Zigeuner“ gelten als rassistisch und diskriminierend. Trotzdem tragen bis heute viele Kunstwerke noch Titel wie diese, so auch 134 Kunstwerke der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) in Dresden. Diese sollen jetzt politisch korrekt umbenannt werden – und das stößt nicht nur auf Anerkennung und Zuspruch, sondern auch auf harsche Kritik.

Schluss mit Zigeuner, Eskimo und Indianer

Laut „Bild“ wurden seit Anfang 2020 143 Kunstwerke von der SKD überprüft – im Zuge dessen sollen dann Bezeichnungen wie Zigeuner, Indianer und Eskimo geändert worden sein. Es gab unter anderem folgende Namensänderungen:

  • Früher: „Schwarzafrikanerin mit Spiegel“, heute: „Afrikanerin mit Spiegel“
  • Früher: „Afrikanischer Krieger, den Bogen schwingend", heute: „Ein Krieger, den Bogen schwingend"
  • Früher: „Landschaft mit mohammedanischen Pilgern", heute: „Landschaft mit betenden Muslimen"
  • Früher: „Eingeborener mit Maske", heute: „Mann mit Maske"
  • Früher: „Die Zigeunerin", heute: „Frau mit Kopftuch"
  • Früher: „Zigeunermadonna", heute: „Madonna mit stehendem Kind"
  • Früher: „Baumhütte eines Eingeborenen", heute: „Baumhütte"
  • Früher: „Portrait eines dunkelhäutigen Sklaven", heute: „Portrait eines Sklaven"
  • Früher: „Indische Eingeborene mit Haustieren", heute: „Menschen mit Haustieren"
  • Früher: „Ein geborener mit Maske", heute: „Mann mit Maske“

Namensänderungen stoßen auf Kritik

Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn äußerte sich der Bild-Zeitung gegenüber kritisch bezüglich der Namensänderungen: „Merken denn die Umbenenner vom Dienst nicht, wie sehr sie sich und die eigentlich gute Absicht zum Gespött machen?". Es bleibt spannend, wie sich diskriminierende und rassistische Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit der Kunstszene in Zukunft verhalten. (jos)