25. November 2020 - 11:32 Uhr
Studie bestätigt: Gefühle durch Maske schwer zu erkennen
Laut einer neuen britischen Studie haben 76 Prozent Probleme damit, die Emotionen ihrer Mitmenschen hinter der Mundschutzmaske zu erkennen. Mehr als die Hälfte schätzen die Gefühle komplett falsch ein. Aber wie erkennt man, was das Gegenüber gerade ausdrücken will, wenn man den Mund nicht sehen und zum Beispiel kein Lächeln erkennen kann? Körpersprachenexpertin Judi James klärt anhand von Fotos auf.
Auf die Brauen kommt es an

Da der Mund als Erkennungsmerkmal fehlt, sind die Augenpartien und Augenbrauen dafür besonders wichtig. Allerdings kommt es auch da aufs Detail an: Weil viele Menschen gelernt haben, ihre Emotionen nicht in der Öffentlichkeit zu zeigen, sind vor allem negative Gefühle, wie Angst, oft nur schwer zu erkennen. Sind wir ängstlich, werfen die Augenbrauen an der Nasenwurzel Falten, die Augenlinie ist asymmetrisch.
Eine Zustimmung zeigen wir durch kurzes leichtes Anheben der Augenbraue, oft wird das auch zur nonverbalen Begrüßung angewendet.
Ekel oder Sorge? Ein Blick genügt!

Auch bei den Emotionen Sorge und Ekel kommt es auf die Augen an. Beim besorgten, empathischen Blick ist die Augenpartie weich, damit der starre Blick nicht mit Wut verwechselt wird. Oft geht diese Emotion mit einem zustimmenden Nicken und einer Hebung der Augenbraue einher.
Ekel ist ein starkes Gefühl und deshalb auch leicht am Gegenüber abzulesen. Es bilden sich Falten zwischen den Augen, die leicht oder ganz geschlossen sind. Die ablehnende Emotion tritt oft mit einem Kopfschütteln und einem gehobenen Kinn auf.
Gute Nachricht fürs Flirten

Doch auch wenn es gar nicht so einfach ist, zu erkennen, was das Gegenüber eigentlich fühlt, gibt es eine gute Nachricht: Beim Flirten lachen die Augen deutlich mit! Die Augenpartie wirkt etwas kleiner und nach oben gezogen, das Kinn leicht gesenkt und die Wangen dadurch rund. Wenn das nicht nett und sympathisch wirkt?!
Auch die starke Emotion des Staunens ist an den typischen weitgeöffneten Augen mit gehobenen Augenbrauen gut erkennbar.
Kein Zweifel übrig

Keine Sorge, auch mit Maske gehen einige Reaktionen nicht flöten. So zum Beispiel der wütende, starre Blick. Ist man richtig sauer, sind die Augenbrauen gesenkt, die Augen kleiner. Oft wird schnell geblinzelt, um die wütende Reaktion nicht so deutlich zu zeigen.
Auch die absolute Überraschung und der Schock sind eindeutig: Weit geöffnete Augen bis zum Augenweiß, Augenbrauen und Augenlider sind hochgezogen.
Aber im Zweifel gilt wie immer im Zwischenmenschlichen: Wenn man sich nicht ganz sicher ist, was der andere gerade fühlt, einfach mal nachfragen!