Nicht alle sind sauber!
Öko-Test: Welche Küchenrollen nicht an Lebensmittel dürfen

Die Küchenrolle gehört zu den Helferlein in der Küche, die man nicht missen möchte. Schnell mal den nassen Apfel abgerieben, die verschüttete Milch aufgesaugt oder den Tisch abgewischt. Ganz schön praktisch. Jedoch ist nicht jedes Küchenkrepp für den Kontakt mit Lebensmittel geeignet, da sie Chemikalien enthalten können. Öko-Test hat den Küchenrollen-Vergleich gemacht und die Ergebnisse zeigen: Küchenrolle sollte man in den meisten Fällen lieber stehen lassen und waschbare Lappen und Handtücher verwenden. Nur eine Küchenrolle konnte als „sehr gut“ eingestuft werden.
Chemikalien in 12 getesteten Küchenkrepps
Öko-Test konnte nur einmal die Note „sehr gut“ vergeben. Von den 20 getesteten Küchenrollen waren zumindest 13 noch „gut“. Jedoch fanden sich in zwölf Produkten das gefährliche Chlorpropanols 3-MCPD. Diese halogenorganische Verbindung wird als möglicherweise krebserregend für den Menschen einstuft. Jedoch hielt sich die Menge der Chemikalie bei fast allen Produkten unter dem festgelegten Richtwert vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Nur ein Produkt lag darüber. Bisher ist noch unklar, wie viel Chlorpropanol bei einem kurzen Kontakt vom Küchenkrepp ins Lebensmittel übergehen kann. Dies ist aber nicht die einzige bedenkliche auch Substanz. So können auch aus der Chlorbleiche oder dem eingesetzten Altpapier Stoffe in die Küchenrolle gelangen.
Gewinner und Verlierer im Überblick
Öko-Test überprüfte bei den Küchenrollen die Saugkraft, Reißfestigkeit und die Inhaltsstoffe. Hier sind die drei Sieger und Verlierer unter den Küchenkrepps:
Die Gewinner:
„Rewe Beste Wahl Eco Recycling Küchentücher“ von „Rewe“ (0,41 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt): Note „sehr gut“
„Alouette Küchentücher Recycling“ von „Rossmann“ (0,34 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt): Note „gut“
„Danke 4 Haushaltsrollen 100% Recycling“ von „Essity Germany“ (0,69 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt): Note „gut“
Der Verlierer:
„Floralys 3-lagige Küchentücher min. 20% Recycling-Faser“ von „Lidl“ (0,38 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt): Note „befriedigend“
„Regina Haushaltstücher weiß, Papierverpackung“ von „Sofidel“ (0,78 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt): Note „befriedigend“
“Budni Küchentücher Recycling“ von „Budnikowsky“ (0,34 Cent pro 100 Halb- bzw. 50 Blatt): Note „ungenügend“. In diesem Produkt steckt zu viel des gefährlichen Stoffes Chlorpropanols 3-MCPD.
Klimasünde Küchenpapier
Einmal benutzt, wandert sie sofort in die Tonne. So praktisch die Küchenrolle auch ist, sie ist eine wirkliche Umweltsünde. Das liegt vor allem an den Kunstharzen, wegen denen viele Küchenkrepps nicht recycelt werden können. Wenn unbedingt mit Küchenrolle sauber gemacht werden muss, dann lieber das Recycling-Produkt aus Altpapier kaufen. Aus Frischholz hergestellte Küchenrolle sind für die Umwelt katastrophal. Stattdessen sollte man laut Öko-Test zum Abtrocknen von Lebensmitteln ein Handtuch und für das Abwischen des Tisches einen Putzlappen nehmen.