Italienische Fußball-Legende muss teilweise eine Augenklappe tragen
Gattuso kämpft gegen schlimme Augenkrankheit

Genarro Gattuso ist ein Kämpfer. Schon als Spieler trug der kompromisslose Defensivspieler den Spitzname „Ringhio (zu Deutsch: Knurrer) und lehrte vielen Gegenspielern im Zweikampf das Fürchten. Auch als Trainer gilt der nur 1.77m große Italiener als Arbeiter, der von seinen Spielern ein grundsolides Maß an Aufopferung fordert. Doch was viele nicht wissen: Auch außerhalb des Platzes ist Gattuso ein Kämpfer, denn er leidet schon seit über zehn Jahren an einer schlimmen Augenkrankheit.
Trainer mit Augenklappe
Zuletzt wurde er deswegen immer häufiger mit einer Augenklappe auf der Trainerbank seines derzeitigen Vereins, dem SSC Neapel, gesehen. Gattuso leidet an einer Autoimmunkrankheit, einer Myasthenie. Sie tritt in Schüben auf und führen dann dazu, dass der 42-Jährige am rechten Auge doppelt sieht.
Zum ersten Mal bemerkte er die Krankheit am Ende seiner Spielerkarriere vor zehn Jahren beim AC Mailand. „Während Milan gegen Lazio wurde mir bewusst, dass ich zwei Ibrahimovic' und sechsmal Nesta (Alessandro; Anm. d. Red.) sehe. Ich habe 30 Minuten nur mit einem Auge gespielt. Da habe ich dann verstanden, dass ich nicht weiterspielen kann“, so Gattuso.
Gattuso denkt nicht ans Aufhören
Doch warum trägt Gattuso eine Augenklappe? Sein Augenlid erschlafft nach einem Schub und hängt herunter. Um besser sehen zu können, klebt sich Gattuso sein rechtes Auge zu, um sich vollends auf das funktionierende Auge zu konzentrieren.
Heilbar ist die Krankheit nicht. Was ihm nach Schüben hilft, sind Ruhe und Entspannung. Zwei Dinge, die ein Profi-Trainer nur in Ausnahmefällen bekommt. Nachdem der SSC Neapel mit ihm auf den fünften Platz in der Serie A abgerutscht ist, noch weniger.
Dennoch: Ans Aufgeben und Aufhören denkt Gattuso keinesfalls. „Ich weiß, dass einige da draußen schon vermuten, dass ich nur noch einen Monat zu leben habe. Aber ich kann euch versichern, dass alles in Ordnung ist. Wenn ich irgendwann sterbe, will ich mich da verabschieden, wo ich gelebt habe, auf einem Fußballplatz.“ So ist Gattuso. Hart zu anderen, aber vor allen Dingen zu sich selbst.