Drama beim Afrika CupMassenpanik! Mehrere Tote und Verletzte vor Kamerun-Spiel
Sie wollten ein Fußball-Fest feiern – und bezahlten dafür mit ihrem Leben: Mindestens acht Menschen starben am Montagabend bei einer Massenpanik vor dem Spiel zwischen Kamerun und den Komoren (2:1). Mindestens weitere 50 Personen sollen bei dem Gedränge vor dem Stadion der Hauptstadt Jaunde verletzt worden sein. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen vorläufigen Bericht des kamerunischen Gesundheitsministeriums. Der Einzug von Gastgeber Kamerun ins Viertelfinale des Afrika-Cup, er wurde an diesem Abend zur Nebensache.
Transport der Opfer ins Krankenhaus dauerte wohl zu lange
Die Panik soll vor dem Südeingang des Olembe-Stadions ausgelöst worden sein. Aufgrund von Corona-Vorgaben war die Kapazität des Stadions von eigentlich 60.000 auf 48.000 Besucher herabgesetzt worden.
Das Ministerium erklärte, die Opfer seien "sofort" in Krankenwagen abtransportiert worden, aber "starker Verkehr verlangsamte den Transport". Der afrikanische Kontinentalverband CAF teilte mit, er untersuche die Situation und versuche, mehr Details über die Geschehnisse zu erfahren.
Erste Konsequenzen gab es nun bereits: Ein Viertelfinale des Afrika-Cups in Kamerun wurde in ein anderes Stadion verlegt. Patrice Motsepe, Präsident des Kontinentalverbandes CAF, sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, dass das für Sonntag angesetzte Spiel im Stadion Ahmadou Ahidjo statt im Stade d'Olembé stattfinden werde. Beide Arenen liegen in der Hauptstadt Jaunde.
Am Mittwoch werde es ein Treffen der Organisatoren geben, bis Freitag muss laut Motsepe der Bericht einer Untersuchungskommission vorliegen. „Wenn Leute ihr Leben verlieren und verletzt werden, müssen wir gemeinsam Verantwortung tragen. Es gibt keine Entschuldigung für das, was passiert ist“, sagte Motsepe. Vor allen Spielen des Wettbewerbs wird es fortan eine Schweigeminute geben, die CAF ist in Kontakt mit den Familien der Opfer.
Kamerun sollte bereits 2019 den afrikanischen Nationen-Pokal ausrichten, die Veranstaltung wurde jedoch kurzfristig nach Ägypten verlegt. Die CAF hatte dies mit Verzögerungen beim Bau von Stadien und Infrastrukturprojekten sowie mit Sicherheitsmängeln begründet. (sid/ana)