Zeichen für Hoffnung

Trotz Krieg: Die ukrainische Fußball-Liga legt wieder los

Es ist ein Comeback als Zeichen der Hoffnung. Mitten im Krieg. Die erste ukrainische Fußball-Liga startet an diesem Dienstag wieder ihren Betrieb. Zwischen Sirenen und Trümmern ist an Normalität aber noch nicht zu denken.

Liga-Rückkehr an speziellem Tag

Fast ein halbes Jahr pausierte der Fußball in der Ukraine. Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar war an professionellen Fußball zunächst nicht zu denken. Die Saison wurde abgebrochen, die Tabelle eingefroren.

Nun meldet sich die Premjer-Liha aber zurück. Den Auftakt machen Schachtar Donezk und Metalist Charkiw. Zwei ukrainische Städte, die besonders unter den massiven russischen Angriffen gelitten haben. Die Partie steigt aber fernab der Heimat im Osten des Landes in der ukrainischen Hauptstadt. Die Ligaspiele werden überwiegend in Kiew sowie in westukrainischen Städten ausgetragen.

Der Zeitpunkt des Re-Starts ist ein ganz besonderer. Der 23. August ist der Tag der Nationalflagge, einen Tag später folgt der ukrainische Unabhängigkeitstag.

Besondere Bedingungen für Wiederanpfiff

Zuschauer sind im Kiewer Olympiastadion indes nicht erlaubt. Aus Sicherheitsgründen. Denn bei einem Luftalarm müssen alle Menschen vor Ort sofort in die Katakomben und sich in Luftschutzkellern verschanzen. Diese dürfen nicht weiter weg als 500 Meter liegen. Dauert der Alarm länger als eine Stunde, entscheidet der Referee, ob das Spiel fortgesetzt oder verschoben wird.

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Fußball kann Emotionen übertragen

Auch die Anstoßzeit ist aus Sicherheitsbedenken nach vorne verlegt worden. Gekickt wird jetzt zur Mittagszeit und damit in der Helligkeit. Die Sorge vor dem Aggressor ist immer noch da. Dennoch soll der Fußball etwas Ablenkung bieten, etwas „Alltags“-Gefühl herbeizaubern.

„Fußball schafft es, die Emotionen auf ganz viele Menschen zu übertragen und auch Menschen, die immer noch für unser Land kämpfen, Kraft zu geben“, sagt Schachtar-Trainer Igor Jovicevic. „Auch um zu zeigen, dass das Leben hier irgendwie weitergeht“. (msc/svw)