England-Club versinkt im ChaosChelseas (Aus-)Verkauf - was wird aus Tuchel?
Der FC Chelsea droht im Chaos zu versinken. Nach den Sanktionen gegen Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch als Reaktion auf Russlands Krieg in der Ukraine steht der Premier-League-Club faktisch unter der Fuchtel der britischen Regierung. Die „Blues“ dürfen derzeit nicht einmal Trikots und Tickets verkaufen, geschweige denn Verträge mit ihren Stars verlängern.
Wie geht’s weiter? Klar ist: Abramowitsch will Chelsea verkaufen, das hatte der Oligarch wenige Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine verkündet. Eine New Yorker Handelsbank hat die Frist für Kaufangebote bis Freitag gesetzt. Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss hat Interesse angemeldet und auch der Eigentümer des amerikanischen Baseball-Teams Chicago Cubs aus der MLB, die Familie Ricketts, will mitbieten. Die Familie bestätigte am Mittwoch in einer Erklärung, "dass sie eine Investmentgruppe anführen wird, die am Freitag ein formelles Angebot für den Chelsea Football Club abgeben wird."
Die Zukunft des FC Chelsea ist dennoch alles andere als gesichert. Dem Champions-League-Sieger von 2021 und amtierenden Club-Weltmeister droht ein regelrechter Ausverkauf, ein Football-Sale. Was bedeutet das für Welttrainer Thomas Tuchel? Wohin könnte der Deutsche gehen, sollte Chelsea zerbröseln?
Real Madrid: Trainer-Sessel ist belegt
Tabellenführer in La Liga, in der Champions League nach irrem Achtelfinal-Comeback gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinale: Für die Königlichen läuft es derzeit rund. Trainer Carlo Ancelotti sitzt bombenfest im Sattel. Auf den Job in Madrid braucht Thomas Tuchel deswegen nicht zu schielen.
Rangnick-Nachfolger bei ManUnited?
Englands Rekordmeister kann auch 2021/2022 einmal mehr nicht zufrieden mit seinem Abschneiden sein. Kaum etwas spricht dafür, dass Ralf Rangnicks ohnehin nur bis Saisonende angelegte Interimsmission verlängert wird. In Manchester wäre auf jeden Fall ein Posten frei - und Thomas Tuchel dürfte zum Kandidatenkreis zählen, falls er Chelsea verlässt.

Rückkehr nach Paris?
Auch unter Mauricio Pochettino erfüllten sich die Pariser Träume vom Titel in der Champions League nicht. Die Zeit des Argentiniers bei PSG läuft zum Saisonende wohl ab. Dass Tuchel zu seinem Ex-Club zurückkehrt, den er 2020 ins Champions-League-Finale gegen die Bayern (0:1) geführt hatte, ist aber ausgeschlossen.
ManCity käme im Sommer zu früh
Auch wenn Pep Guardiola mit Manchester City weiter auf den Titel in der Champions League wartet, darf der spanische Star-Trainer wohl selbst bestimmten, wann seine Ära beim englischen Meister endet. Vor Vertragsende 2023 dürfte das nicht der Fall sein. Deswegen könnte Tuchel frühestens dann ein Kandidat in Manchester sein.
Liverpool und Tuchel? Keine Chemie
Nach dem Champions-League-Titel 2019 und der Meisterschaft 2020 ist Jürgen Klopp bei den Reds unantastbar. Erst 2024 läuft sein Vertrag an der Anfield Road aus. Und selbst dann dürfte Tuchel eher kein Nachfolgekandidat sein. Zu wenig passt er menschlich zu einem Klub wie Liverpool.
Barcelona hat keinen Bedarf
Bei Barca überschattet die prekäre wirtschaftliche Situation seit Monaten die sportliche Entwicklung. Klub-Legende Xavi soll als Trainer den Neuaufbau moderieren. Bedarf für einen neuen Coach gibt es bei den Katalanen nicht. Dort wird Tuchel also kein Thema sein.
"Alte Dame" könnte Avancen machen
Der einstige Serienmeister startete desaströs in die Saison ist trotz inzwischen 15 Ligaspielen ohne Niederlage nur Tabellenvierter der Serie A. Zudem soll Trainer Massimiliano Allegri ein Kandidat bei PSG sein, sollte Mauricio Pochettino seinen Hut nehmen müssen. Juventus könnte für Tuchel im Sommer also durchaus eine Option sein - und umgekehrt.
Atletico hat schon einen Heißblüter
Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren coacht Diego Simeone inzwischen die Colchoneros und ist DAS Gesicht des Klubs. Der Vertrag des heißblütigen Argentiniers läuft noch bis 2024. Atlético hat also keinen Bedarf auf der Trainerposition, auch nicht für Thomas Tuchel.
Bayern braucht koan Tuchel

Bevor der FC Bayern mit Julian Nagelsmann seine ideale Zukunftslösung verpflichtete, war Thomas Tuchel mehrmals Thema an der Säbener Straße. Zu einer Zusammenarbeit kam es jedoch nicht. Und zumindest auf absehbare Zeit ist der Weg nach München für den Ex-BVB-Coach inzwischen versperrt. (sport.de/sid/mar)