Für seinen Opa wählt er Acker statt Australien

So vielschichtig wie sein Gemüse! Jungbauer Nikolas (24) ist im Zwiebel-Fieber

von Alexandra Pitronik und Larissa Pitzen

Für Nikolas Schellhase steht alles im Zeichen der Zwiebel: Der 24-Jährige hat den Hof seines Opas mit gerade einmal 19 Jahren übernommen und sich damit schon in jungen Jahren fest an seine Heimat gebunden. Wie er es schafft, seinen Hof als selbsternannter Einzelgänger zu managen, seht ihr im Video.

Aus Liebe zum Großvater: Nikolas will "weitermachen, sonst hätte Opa das jahrelang umsonst gemacht"

Mit Zeige-und Mittelfingern gräbt Nikolas Schellhase eine Zwiebel aus
Nikolas Schellhase (24) gräbt eine Zwiebel aus.
rtl.de

Mit seinen Zeige- und Mittelfingern buddelt Nikolas eine junge Zwiebel aus dem Acker: „Also ich bin guter Dinge. Wir hatten beim pflanzen Top-Bedingungen“, sagt er zufrieden, den Blick fest auf den Zwiebelspross gerichtet. Nach fünf Jahren ist er ein echter Zwiebel-Profi – obwohl er eigentlich gelernter Schlosser ist.

Die Landwirtschaft wurde dem 24-Jährigen aber schon in die Wiege gelegt: Schon sein Opa war Bauer. Als dieser stirbt, übernimmt erst Nikolas’ Onkel den Hof. Der merkt aber schnell: Das ist nicht für mich. Zum Glück ist Nikolas da und trifft mit 19 Jahren eine Entscheidung. Für ihn ist klar: „Jetzt muss ich in die Bresche springen und weitermachen, sonst hätte Opa das jahrelang umsonst gemacht.“

Während andere reisen, entscheidet sich Nikolas mit "Liebe und Hingabe" für den Hof

Mit der Entscheidung, den Hof zu übernehmen, entscheidet er sich automatisch gegen den Weg, den viele seiner Altersgenossen gehen, die nach dem Schulabschluss erst einmal die Welt erkunden wollen: „Für mich war dann klar, ein großer Urlaub ist nicht drin. Ich bin hier und ich werde mein Leben lang hierbleiben und kann nicht jetzt mal sagen, ich packe das alles in Koffer und nehme das mit nach Australien oder so“.

Bereut hat der 24-Jährige seine Entscheidung nie: „Also Stand heute bin ich damit zufrieden, dass ich die Entscheidung so getroffen habe und freue mich auch, dass das so läuft. Wenn man das alles mit Liebe und Hingabe macht, dann kommt das von alleine alles wieder zurück.“

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Mit seinen Zwiebel ist Nikolas DAS Gesprächsthema in der Region

Für die Zwiebel hat sich der junge Landwirt entschieden, um ein Alleinstellungsmerkmal als Hof bieten zu können: „Wenn man sich dann so ein bisschen auf was Besonderes spezialisiert, ist das natürlich in der Region immer so ein Gesprächsthema“

Umliegende Metzgereien und Hofläden haben bereits Interesse an dem Gemüse geäußert. Für sie steht die Regionalität dabei im Vordergrund. Der Preis sei ihnen laut Nikolas „egal“. So macht er es sich zum Ziel, feste Abnehmer für seine Ernte zu finden, die er rund ums Jahr beliefern kann. Sein Opa wäre auf diese Zielstrebigkeit mit Sicherheit ziemlich stolz.