Ermittlung wegen Urkundenfälschung
Testcenter-Betreiber sollen Negativ-Befunde gefälscht haben

Die Staatsanwaltschaft Gießen und das Polizeipräsidium Mittelhessen ermitteln aktuell gegen zwei Betreiber einer Corona-Teststelle im hessischen Friedberg im Wetteraukreis. Einer Frau und einem Mann als Verantwortliche des Zentrums wird demnach zur Last gelegt, zumindest seit Ende Mai 2021 gefälschte negative PCR-Testbefunde erstellt und den Kunden übermittelt zu haben, ohne dass zu diesem Zeitpunkt das Ergebnis der Laboruntersuchung bereits vorgelegen habe. Sollten sich die Vorwürfe als erwiesen herausstellen, müssten sich die beiden für Urkundenfälschung behaupten.
Die Ermittlungen kamen nach einem anonymen Hinweis ins Rollen
Es gehe derzeit um etwa sieben Verdachtsfälle. Den Ermittlern zufolge bietet das Zentrum neben Gratis-Bürgertests auch kostenpflichtige PCR-Tests an, die in vielen Fällen etwa für eine Flugreise benötigt werden. Das Zentrum werbe damit, dass das Ergebnis nach 24 bis 32 Stunden da sei.
Einem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge liegen bislang keine Erkenntnisse vor, dass Kunden um ihr Geld geprellt werden sollten. Die Ermittlungen kamen nach einem Hinweis ins Rollen. Von wem der Tipp kam, wurde nicht bekannt. Am Dienstag seien die Räumlichkeiten des Zentrums durchsucht worden, die sichergestellten Unterlagen und Speichermedien würden nun ausgewertet.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen ein mittlerweile geschlossenes Testzentrum in Gießen. In diesem Fall geht es um Betrugsvorwürfe und mehr als 200 Verdachtsfälle, bei denen gefälschte PCR-Testergebnisse an Kunden übersandt und pro Test zu Unrecht 79,90 Euro kassiert worden sein sollen. (dpa/kmü)