Die Stimmen zur Final-Niederlage der DFB-Frauen
"Es tut einfach Schweine weh"

Was für ein Drama im EM-Finale für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Fußball. Nach dem späten Schock von Wembley und der Niederlage im Endspiel ringen die Spielerinnen mit den Tränen, wollen aber gleichzeitig nicht die unglaubliche Leistung über das gesamte Turnier hinweg vergessen.
"Sind froh, so viele Menschen erreicht zu haben"
Svenja Huth: „Es tut gerade einfach nur weh. Wir haben 120. Minuten alles gegeben, haben uns auch von einem 0:1-Rückstand nicht beirren lassen, sind zurückgekommen und wollten das zweite Tor schießen. Dann tut es einfach Schweine weh, so kurz vor Schluss noch das Gegentor zu bekommen und als Verlierer vom Platz zu gehen.“
zum Ausfall von Alexandra Popp: „Sie war ja noch beim Aufwärmen dabei. Lea (Schüller) war aber auch darauf vorbereitet, dass sie einsatzbereit ist und das war sie dann auch, sie ist eine unglaubliche Stürmerin. Für Alexandra natürlich auch unglaublich traurig, nicht beim Finale dabei zu sein. Wir haben das mannschaftlich geschlossen aufgenommen und gefightet, leider hat es nicht gereicht. Jetzt müssen wir die nächsten Stunden erstmal sacken lassen. Aber wir sind trotzdem froh, so viele Menschen erreicht zu haben. Morgen werden dann die Gesichter schon wieder anders aussehen.“
Bernd Neuendorf (DFB-Präsident): „Es schmerzt schon sehr, denn wir haben nicht schlechter gespielt. Die Mannschaft hat alles gegeben und viel Pech gehabt.“
zum Fehlen vor Alexandra Popp: „Jemand wie sie zieht die Truppe mit. Aber heute haben das andere übernommen. Das haben wir gesehen Oberdorf und Magull, einfach vorbildlich wie sie vorangegangen sind.“
Lena Oberdorf: „Wir haben es uns vorgenommen, hier feiernd herauszugehen. Das hat leider nicht geklappt. Wir haben alles reingehauen, jeder hat an seiner Grenze gespielt, aber am Ende hat es nicht gereicht. Wir haben viele Nachrichten von Zuhause bekommen, die sozialen Medien sind explodiert und wir wollten einfach zeigen, dass es ein Fußball ist und kein Unterschied zwischen Frauen und Männern gemacht wird. Das hat extrem geboomt und ich hoffe, dass wir auf dieser Well draufbleiben.“
Martina Voss-Tecklenburg (Bundestrainerin): „Wir waren nah dran. Vor allem nach dem 1:1. Das zweite Tor war dann mega unglücklich. Aber Gratulation, England hat ein hervorragendes Turnier gespielt. Wir sind jetzt erstmal tottraurig, aber wir können stolz sein auf das, was wir geleistet haben.“
Zur Personalie Alexandra Popp: „Das hätte wahrscheinlich schon was ausgelöst. Weil Popp in einer hervorragenden Form war. Aber es ging eben nicht. So eine Entscheidung zu treffen, hat allergrößten Respekt verdient. Das war für uns natürlich nicht schön. Wir haben Lea Schüller vertraut, Lea ist gut ins Turnier gekommen, sie hat vielleicht nicht den Rhythmus gehabt, aber wir haben gesagt, wir gewinnen als Team und verlieren als Team.“