"Müssen keine Politik machen"

Formel 1 streicht Kniefall-Zeremonie vor dem Start

ARCHIV - 01.08.2021, Ungarn, Mogyorod: Motorsport: Formel-1-Weltmeisterschaft, Großer Preis von Ungarn, Rennen: Sebastian Vettel aus Deutschland vom Team Aston-Martin kniet vor dem Rennen auf der Rennstrecke zur Unterstützung der Black-Lives-Matter-Bewegung nieder und trägt eine T-Shirt in Regenbogenfarben. Der Hesse hat seinen Vertrag mit Aston Martin für die kommende Saison verlängert (zu dpa «Zweifel ausgeräumt: Vettel fährt weiter für Aston Martin») Foto: Florion Goga/Pool Reuters/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Sebastian Vettel.
DMV mka nwi axs hc pil, dpa, Florion Goga

Kein gemeinsamer Kniefall mehr vor den Formel-1-Rennen. Die Königsklasse streicht die gemeinsame Zeremonie vor dem Start. Taten statt Zeichen lautet das neue Motto.

Königsklasse baut Ablauf um

Die F1 moduliert ihren Ablauf vor den Grands Prix um. Wie Formel-1-Chef Stefano Domenicali bei Sky bestätigte, findet die gemeinsame Zeremonie der Fahrer vor dem Rennen, bei denen einige einen Kniefall als Zeichen gegen Rassismus setzen, nicht mehr statt. Eingeführt wurde diese 2020 unter dem alten Chef Chase Carey.

Die „We Race As One“-Kampagne soll aber fortgeführt werden. Der Hashtag wird weiter auftauchen, auch das Video gegen Rassismus weiter ausgespielt. Den Fahrer stehe es frei, sich mit einzelnen Gesten zu positionieren.

Die Zeremonie fällt ab 2022 weg, weil sie ihren Zweck erfüllt habe, sagte Domenicali bei Sky. „Wir müssen keine Politik machen. Aber ich denke, es geht jetzt darum, auf die Zeichen Aktionen folgen zu lassen. Jetzt geht es darum, sich auf die Vielfalt unserer Gemeinschaft zu konzentrieren. Und das ist der erste Schritt."

Die F1 teilte mit, dass sie in Ausbildungsprogramme für Ingenieure, die unterrepräsentiert sind, investiert. Die Rennställe hätten zudem ihr Angebot für neue Lehrstellen und Praktikaplätze ausgeweitet.

Viele Fahrer knieten sich seit 2020 vor dem Start nieder, setzten ein Zeichen gegen Rassismus, gepaart mit Shirts wie „End Racism“ oder „Black Lives Matter“. Darunter auch die Ex-Champions Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. (msc)