Nächste Eskalationsstufe erreicht

Mercedes kündigt Berufung gegen Abu-Dhabi-Urteil an

 Formula 1 2021: Abu Dhabi GP YAS MARINA CIRCUIT, UNITED ARAB EMIRATES - DECEMBER 12: Toto Wolff, Team Principal and CEO, Mercedes AMG, and Christian Horner, Team Principal, Red Bull Racing, arm wrestle over the trophy on the grid during the Abu Dhabi GP at Yas Marina Circuit on Sunday December 12, 2021 in Abu Dhabi, United Arab Emirates. Photo by Sam Bloxham / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2122_134506_J6I1754
Mercedes-Teamchef Toto Wolff und RB-Capo Christian Horner - vor dem Rennen.
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Immer weiter in der Eskalationsstufe. Nachdem die Rennkommissare die beiden Proteste von Mercedes für das Saisonfinale in Abu Dhabi abgewiesen hatten, kündigte der Rennstall an, in Berufung gehen zu wollen. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen. Konkret geht es aber nur um einen Protest.

48 Stunden Zeit für Berufung

Das Team von Lewis Hamilton hat nun 48 Stunden Zeit, dieses Vorhaben auch tatsächlich umzusetzen. Vorerst wird weiter Max Verstappen als Weltmeister gewertet. Er war in einem irren Finish und in der letzten Runde infolge eines Restarts an Hamilton vorbeigezogen.

Die erste Beschwerde: Verstappen war während der Safety-Car-Phase kurzzeitig neben und leicht vor Hamilton gefahren. Das ist eigentlich verboten. Dieser Protest hatte ohnehin keine guten Karten, wie RTL-Experte Christian Danner einschätzte. "Da glaube ich ehrlich gesagt, dass Mercedes keine Chance hat", sagte er vor der Bekanntgabe. Seine Begründung: "Verstappen ist ja nicht so weit nach vorne gefahren, weil ihn Hamilton so schnell weggefahren ist, sondern weil er fast stehen geblieben ist. Das ist eigentlich leicht zu beurteilen." So sahen es dann auch die Stewards. "Obwohl Verstappen sich für einen sehr kurzen Zeitraum leicht vor Hamilton bewegte, als beide beschleunigten und bremsten, bewegte er sich wieder nach hinten und nicht nach vorne, als die Safety-Car-Phase endete", begründeten sie ihr Urteil.

"Zurückrunden"-Gate im Fokus

Bei dem zweiten Protest ging es um das Zurückrunden einiger überrundeter Piloten in der Safety-Car-Phase. Nur die Fahrer zwischen dem Führenden Hamilton und Verstappen hatten sich zurückgerundet. Anschließend bog das Safety Car ab direkt nach den "Entrundungen" ab und Verstappen schnappte sich in der letzten Runde die WM-Krone. Hierzu stellten die Stewards fest, dass Renndirektor Michael Masi laut Reglement befugt ist, das Safety Car zu kontrollieren, dazu gehören dessen Einsatz und Abzug. Eine nachträgliche Verkürzung der Renndauer, wie von Mercedes angeregt, sei zudem ein nicht angemessener Eingriff.

Die angekündigte Berufung betreffe nur diesen zweiten Protest mit den zurückgerundeten Piloten. (msc)