Viele Kurven und jede Menge Vollgas
Grand Prix von Saudi-Arabien in Jeddah

2019 wurde Saudi-Arabiens Interesse an der Austragung eines Formel-1-Rennen bekannt, dazu wird in der Nähe der Hauptstadt Riad eine Rennstrecke im Rahmen des neu erstellten Vergnügungskomplex Qiddiya gebaut. Sie soll allerdings erst 2023 fertiggestellt sein. Nach Verzögerungen der Bauarbeiten wegen der COVID-19-Pandemie und des Wunsches seitens der Veranstalter, schon früher einen Grand Prix im Land auszutragen, wurden zusätzlich Planungen für den Stadtkurs in der Hafenstadt Dschidda umgesetzt.
Vollgas durch die Straßen am Roten Meer
Der vorläufig Jeddah Street Circuit genannte und von Hermann Tilke entworfene Kurs befindet sich im Stadtteil Corniche. Das Rennen wird als Nachtrennen ausgetragen. Das genaue Layout gab der Automobil-Weltverband FIA Mitte März 2021 bekannt.
Das Rennen führt durch die Straßen der Großstadt Dschidda (englisch: Jeddah) und die Szenerie könnte jedenfalls schöner kaum sein. Denn die Highspeed-Jagd führt direkt am Roten Meer entlang. Doch ob das Meer wirklich prominent zu sehen sein wird, ist fraglich. Der Große Preis von Saudi-Arabien findet nämlich unter Flutlicht statt.
Beim ersten Blick wird direkt klar, dass es im Nahen Osten sehr schnell zur Sache gehen wird. Zudem ist eine hohe Rundenzeit zu erwarten, da der Kurs satte 27 Kurven bietet – so viele wie keine andere Strecke im Kalender. In Sachen Länge steht die 6,175 Kilometer lange neue Station der Formel 1 auf Rang zwei. Unangefochtener Primus bei diesem Parameter bleibt der Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps mit 7,004 Kilometern Länge.
Ein bisschen Suzuka, ganz viel Tilke

Bei der genaueren Begutachtung der Strecke fällt auf, dass vor allem ein Traditionskurs als Vorbild dient: Suzuka. Denn auch in Dschidda gibt es die berüchtigten schnellen S-Kurven wie in Japan. Für einen Stadtkurs ungewöhnlich, denn eigentlich muss hier immer an die vorhandene Infrastruktur des Verkehrsnetzes berücksichtigt und sozusagen um die Häuser „herumgebaut“ werden.
Doch diesmal scheint es für das Designer-Team um den deutschen Architekten Hermann Tilke etwas mehr Freiheiten gegeben zu haben. Auch so kann Tilke auf reichlich Erfahrung in dieser Hinsicht zurückgreifen. Bis auf Monaco stammen alle F1-Stadtkurse aus der Hand des 66-Jährigen Architekten.