Immer schon ein Draufgänger

Kritik an Kevin Magnussen: Ist der Fahrstil des Formel-1-Stars zu riskant?

 Formula 1 2022: Canadian GP CIRCUIT GILLES-VILLENEUVE, CANADA - JUNE 19: Kevin Magnussen, Haas VF-22 during the Canadian GP at Circuit Gilles-Villeneuve on Sunday June 19, 2022 in Montreal, Canada. Photo by Andy Hone / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2209_130014_ONZ8902_1
Kevin Magnussen ist ein risikobereiter Fahrer.
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Formel-1-Rennstall Haas ist vom Großen Preis von Kanada erneut ohne Punkte nach Hause gefahren. Während Mick Schumacher bei seinem Ausfall Pech hatte, war das schlechte Abschneiden von Kevin Magnussen selbst verschuldet, so Ex-Pilot Jolyon Palmer.

Zu hart gegen Hamilton gekämpft?

Kevin Magnussen trudelte beim Großen Preis von Kanada am Ende als 17. und somit Letzter über die Ziellinie - dabei war der Däne von Platz fünf ins Rennen gegangen. Schon kurz nach dem Start holte sich der Haas-Pilot allerdings im Duell mit Mercedes-Pilot Lewis Hamilton einen Schaden am Frontflügel ab, sodass die gesamte Strategie über den Haufen geworfen wurde.

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Sein ehemaliger Teamkollege Jolyon Palmer analysierte das Rennen bei "formula1.com": "In Montreal zeigte Haas sein bislang bestes Qualifying, aber irgendwie haben sie es zustande gebracht, zum fünften Mal in Folge keine Punkte einzufahren. Eine Rolle gespielt hat Micks Pech, der wegen eines mechanischen Defekts früh aufgeben musste. Doch ich glaube, dass gerade Kevin entscheidenden Anteil hat, weil er beim Start zu hart gegen Lewis Hamilton gekämpft hat."

Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag" passt nicht

Bei Magnussen habe das "Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag" nicht gepasst, sodass er zum zweiten Mal schon in diesem Jahr das Nachsehen gegen Hamilton hatte. "In Barcelona war ich der Meinung, dass er den Mercedes in Kurve 4 zu stark einklemmte, was eine Berührung provozierte und den Haas-Piloten durch das Kiesbett und aus den Punkterängen katapultierte, obwohl er als Achter gestartet war", so Palmer rückblickend.

Die Berührung in Montreal sei "subtiler" gewesen, fand "aber aus einer aussichtsloseren Position" heraus statt. Die Erfolgsaussichten des Haas-Piloten waren kaum vorhanden, "Magnussen ließ seinen Fuß zu lange drin und riskierte den Kontakt. Das kam mir ein bisschen unnötig vor." Schumachers Kollege sei "schon immer ein unglaublich angriffslustiger Rennfahrer" gewesen, weiß der Brite aus eigener Erfahrung. "Ich habe das selbst 2016 hautnah miterlebt."

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Sein Teamchef Günther Steiner dürfte sich laut Jolyon Palmer "jetzt aber wünschen, dass er ab und zu einen Rückzieher macht, denn ein paar Berührungen in der ersten Runde haben sein Team eine Menge Punkte gekostet". Haas rangiert nach dem Kanada-Rennen nur noch auf dem neunten Platz in der Gesamtwertung. (tno/sport.de)