Von Verstappen abgekocht, trotzdem begeistert

Hamilton fordert schon eine Formel-1-Zukunft mit Sprintrennen

Lewis Hamilton
Lewis Hamilton hat Freude am Sprintrennen.
Imago Sportfotodienst

Eine Premiere, die begeistert – auf jeden Fall die Fahrer! Max Verstappen hat mit einem Blitzstart Lewis Hamilton zwar kaltgestellt, aber der amtierende Weltmeister hat im Nachgang klargemacht, wie begeistert er vom neuen Format des Sprintrennens und des Qualifyings bereits am Freitag ist. Er wünscht sich, dass diese Neuerung die Zukunft der Formel 1 wird.

"Wir sollten mehr auf diese Art und Weise mit diesem Format machen"

Natürlich war Lewis Hamilton etwas geknickt. Nach seinem überraschenden Sieg im Qualifying am Freitag musste er sich Max Verstappen geschlagen geben. Beim Start zog der WM-Führende sofort vorbei und konnte im Anschluss die Angriffe des Weltmeisters abwehren.

Dennoch hat Hamilton an diesem Silverstone-Wochenende Spaß wie selten. Und der Grund dafür ist der neue Ablauf mit dem Qualifying am Freitag für das Sprintrennen am Samstag und dann dem Hauptrennen am Sonntag. „Ich finde das Wochenende großartig. Schon am Freitag hat es riesigen Spaß gemacht, viel mehr als sonst“, schwärmte Hamilton und forderte, dass es mehr Sprintrennen gibt als die drei in dieser Saison. „Wir sollten mehr auf diese Art und Weise mit diesem Format machen. Das macht das Wochenende insgesamt viel besser und schöner.“

Wolff will noch kürzere Sprintrennen

Sein Teamchef Toto Wolff war auch recht angetan, hat aber bereits einen Verbesserungsvorschlag. „Ich finde es ganz gut, aber anstatt 17 Runden zu fahren, können wir auch fünf oder acht Runden fahren. Das würde das gleiche Ergebnis bringen, weil nicht viel überholt wird, da niemand Risiko gehen will nach dem Start“, sagte der Mercedes-Boss bei „Sky“ nach dem Sprintrennen.

Die Versuche gab es jedoch. Sebastian Vettel biss sich beispielsweise rundenlang die Zähne am starken Fernando Alonso aus. Auch Hamilton versuchte es ja anfangs, ehe Verstappen ihm enteilt ist. Dass es nicht mehr Überholmanöver gab, lag auch daran, dass die Fahrer über die 17 Runden ihre Autos ans Limit gebracht haben. „Wir haben natürlich hart gepusht“, sagte Verstappen. „Die Reifen waren deshalb am Ende auch schon ziemlich hin.“

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Haas ohne Chance, aber wieder mit internen Problemen

Für die Haas-Piloten Mick Schumacher und Nikita Mazepin war auch bei dem neuen Format kaum was drin. Nur der Ausfall von Sergio Perez sorgte dafür, dass die beiden am Sonntag einen Platz nach vorne rutschen. Im Sprintrennen waren sie abgeschlagen hinten. „Es war tough“, sagte Schumacher bei „Sky“ nach der Sprint-Premiere. „Es war schade zu sehen, dass wir kaum Battles hatten und nicht mithalten konnten.“

In einer Situation gab es für Mick jedoch ein Battle – und zwar mit dem eigenen Mann. Kurz nach dem Start gab es eine Kollision mit Mazepin. „Ich hatte keinen guten Start, hatte dann meine Linie und vom Gefühl her genug Platz gelassen. Leider hatten wir dann Kontakt und mein Auto war kaputt an der Seite. Das hat uns im Ganzen etwas gekostet“, sagte Schumacher. (sho)