Verstappen hat klar das Nachsehen
Mercedes unschlagbar: Bottas und Hamilton sprinten aus Reihe eins los

Alles war angerichtet für einen spannenden Formel-1-Abend am Freitag: Im Sonnenuntergang von Monza stieg der Kampf um die besten Startplätze für den Sprint am Samstag. Zwischendurch sah es nach einem Wimpernschlagfinale um wenige Tausendstel aus – doch dann packte Mercedes die volle Power auf den Asphalt und distanzierte die Konkurrenz um Längen.
Am Ende setzte sich hauchdünn Noch-Mercedes-Mann Valtteri Bottas vor Lewis Hamilton (+0,096) durch. Ein Trost für den Finnen, der am Sonntag im richtigen Rennen (ab 14 Uhr, LIVE bei RTL) von ganz hinten starten muss. Grund: Bei Bottas wurde die komplette Power Unit getauscht und zwar schon zum vierten Mal, erlaubt sind aber nur drei Wechsel.
Hamilton erst total dominant - dann hauchdünn zurück
Hamilton machte in der Qualifikation da weiter, wo er im ersten Training aufgehört hatte. 1:20,543 in Q1 – seine erste Bestzeit auf roten Reifen an diesem Tag – war direkt vier Zehntel schneller als seine Topzeit aus der Generalprobe, die Max Verstappen auch in Q1 nicht packte. In Q2 lagen nach dem ersten Schlagabtausch gleich vier Autos zwischen dem Mercedes-Star (P1) und dem Red Bull (P6).
Doch in Q3 drehte Verstappen auf. 17 Tausendstel landete er nach dem ersten Run hinter Hamilton, Lando Norris mit dem Wimpernschlag-Abstand von 65 Tausendstel auf Rang drei. Im zweiten Kräftemessen konnte der Red Bull aber nicht mehr mithalten, er landete schließlich auf Rang drei mit einem Abstand von vier Zehntelsekunden. Beinahe hätten sich sogar noch die starken McLaren (mit Mercedes-Power im Heck) vor Verstappen geschoben, Norris (+0,434) holte Rang vier, Teamkollege Daniel Ricciardo einen starken fünften Platz (+0,440).
Enttäuschend aus Bullen-Sicht war wieder einmal das Ergebnis von Sergio Perez, der am Samstag von Platz neun in den Sprint startet – hinter Pierre Gasly (AlphaTauri) und beiden Ferrari.
Monza und das Stau-Drama
In Monza spielte aber erneut auch in anderer Art und Weise eine ordentliche Portion Drama mit: „Was für eine *PIEP*“, schimpfte Verstappen während Q1, Gasly reckte vor Wut auf die Schleicher, die ihm vor die Nase fuhren, seine Faust aus dem Cockpit. Auf der rund 5,8 Kilometer langen Runde kam es zum Frust der Piloten zu diversen „Staumomenten“.
„Es ist verrückt, jeder wird auf einmal wach“, meckerte auch Hamilton, der froh sein konnte, dass ihm Sebastian Vettel am Ende von Q2 beim Stau in der Boxengasse bei einer klassischen „Unsafe Release“ nicht ins Auto fuhr.
Immerhin blieb der F1 aber eine erneute Windschatten-Farce wie 2019 erspart, als sich die Piloten die perfekte Ausgangsposition für eine schnelle Runde im wahrsten Sinne des Wortes erschleichen wollten und am Ende zu spät für eine gezeitete Runde über die Linie kamen.
Vettel raus in Q2, Schumacher vor Kubica
Vettel ließ seine Fans von Beginn an zittern, konnte sich im letzten Moment als Zehnter zwar ins Q2 katapultieren – dort war jedoch Schluss. Rang elf für den Deutschen, eine Zehntel vor Teamkollege Lance Stroll (P12). Ob Vettel allerdings noch eine Strafe bekommt für die Situation mit Hamilton in der Pit Lane – das entscheiden die Stewards.
Der Italien-GP - Sonntag, 14 Uhr, live bei RTL
Einen Erfolgsmoment gab es für Mick Schumacher: Er distanzierte Teamkollege Nikita Mazepin um vier Zehntel und landete auch vor Räikkönen-Ersatz Robert Kubica im Alfa auf Rang 18. „Es ist ein Problem, weil man einfach jemanden vor sich braucht, um die Zeit hinzukriegen“, erklärte Schumi jr. am Sky-Mikrofon mit Blick auf die Themen Windschatten und Bummeln.
Mazepin und Kubica müssen nach der Session wegen der Schleicherei bei den Stewards antreten – es wird untersucht, ob der Alfa durch den Russen im Haas behindert wurde. (ana)