Keine Einigung mit F1-Team
Andretti-Übernahme von Sauber offenbar gestorben

Rolle rückwärts: Mario Andretti steigt nun doch nicht beim Formel-1-Rennstall Sauber ein. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.
Großer Name im Motorsport
Seit dem Türkei-GP schwappte die Gerüchtewelle los. Die Andretti-Dynastie kehre in die Königsklasse zurück, hieß es. Dem Vernehmen nach war der frühere Formel-1-Pilot Michael Andretti bereit, 80 Prozent des Sauber-Rennstalls, der zurzeit unter dem Namen Alfa Romeo antritt, zu übernehmen.
Im US-Motorsport ist Andretti ein großer Name. Und auch in der Formel 1: Mario wurde 1978 im Lotus Weltmeister, auch Sohn Michael startete in der Königsklasse: 1993 fuhr er an der Seite von Ayrton Senna bei McLaren, ehe ihn ein gewisser Mika Häkkinen ablöste.
Andretti selbst sagte am Rande des Austin-GP, es gebe nur noch ein paar lose Enden in den Verhandlungen. Ralf Schumacher verkündete, seinen Informationen zufolge sei alles unter Dach und Fach.
Dann kam und ging der Große Preis der USA – und übrig ist von dem Deal ganz offenbar: nichts. Denn nun verdichten sich die Zeichen, dass aus dem Geschäft nichts wird. Während des Texas-Wochenendes gerieten die Verhandlungen ins Stocken. Sie liegen nicht nur auf Eis, sondern sind laut der italienische Ausgabe von „motorsport.com“ ganz geplatzt.
250 Millionen als Einlage
Eine zentrale Rolle spielt wie so oft das liebe Geld.
Der Grund für die Absage sei, dass Finn Rausing, Chef der Eigentümergesellschaft von Sauber, zusätzlich zu den 350 Millionen Euro für die 80 Prozent der Anteile weitere 250 Millionen Euro als Bankeinlage gefordert habe. Der Plan: Der Rennstall solle dadurch in den kommenden fünf Jahren nah an der Budgetobergrenze agieren können.
Für Andretti war damit wohl die Rote Linie überschritten. Der Verkauf der Anteile fällt damit zunächst aus. Alfa Romeo geht damit wohl auch 2022 als Alfa Romeo an den Start. Der Platz neben Valtteri Bottas, der 2022 an Bord kommt, ist das einzig freie Cockpit der F1 für die kommende Saison. Gehandelt werden dafür neben dem Chinesen Guanyu Zhou auch der Australier Oscar Piastri und Antonio Giovinazzi. (msc)