Flug MH370 angeblich über Straße von Malakka geortet
Das seit Tagen vermisste malaysische Passagierflugzeug ist Militärkreisen zufolge kurz vor seinem Verschwinden möglicherweise über die Straße von Malakka geflogen. Radarbilder zeigten, dass die Maschine ihren Kurs geändert habe und niedriger geflogen sei, sagte ein Vertreter des malaysischen Militärs. Die Suche nach der Boeing 777 wurde entsprechend ausgeweitet. Eine Terrorspur führt derweil ins Leere.

Die Rettungskräfte haben die Suche nach der Maschine jetzt auch auf die Straße von Malakka zwischen Sumatra und der malaysischen Halbinsel ausgeweitet, wie die malaysische Zeitung 'Berita Harian' berichtete. Die Gegend liegt fernab der eigentlichen Route nach Peking. Das Signal sei zuletzt nahe der Perak-Insel empfangen worden, die in der Meeresenge von Malakka liegt. Dann sei es verloren gegangen. Das berichtet die malaysische Zeitung und berief sich auf den Obersten General Tan Sri Rodzali Daud.
Sollte das Flugzeug über der Straße von Malakka auf dem Radar aufgetaucht sein, spräche das für die These, dass die Piloten umgekehrt sind. Ob die Maschine in dieser Gegend aber tatsächlich abgestützt ist, ist weiterhin völlig offen. Die Boeing 777-200ER war am Samstag von den Radarschirmen verschwunden. Das Flugzeug war mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking.
Nach Angaben des Malaysischen Polizeichefs Khalid verfolgen die Ermittler nun vier mögliche Erklärungsstränge: Neben einer Entführung oder Sabotage könnten auch psychologische Probleme bei Passagieren oder der Besatzung als Grundlage einer Selbstmordaktion zu dem Unglück geführt haben. Denkbar wären auch andere persönliche Probleme. In diesem Zusammenhang werde untersucht, ob jemand eine hohe Versicherungspolice abschloss oder hohe Schulden hatte.
Terroristischer Hintergrund unwahrscheinlich
Das mysteriöse Verschwinden hat auch nach Einschätzung der internationalen Polizeiorganisation Interpol vermutlich keinen terroristischen Hintergrund. "Je mehr Informationen wir bekommen, desto mehr sind wir geneigt, daraus zu schließen, dass es sich um kein Attentat handelt", sagte Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble in Lyon. Damit ist eine mögliche heiße Spur zur Klärung des mysteriösen Verschwindens von Flug MH 370 ins Leere gelaufen.
Die Ermittlungen zu den beiden Männern, die mit gestohlenen Pässen an Bord waren, ergaben, dass es sich bei einem der beiden Männer um einen 19-jährigen Iraner handelt. Polizeichef Khalid Abu Bakar stellte klar, dass der Iraner nicht "zu irgendeiner Terrorgruppe" gehörte: "Wir glauben, dass er nach Deutschland auswandern wollte." Er und ein weiterer Mann seien mit den gestohlenen Pässen eines Italieners und eines Österreichers an Bord gegangen. Die Ermittlungen legen nahe, dass die beiden nur möglichst billig nach Europa gelangen wollten und eher zufällig an Bord des Unglücksflugs waren. Möglicherweise wollte der 19-jährige Iraner zu seiner Mutter fliegen, die in Frankfurt lebt.
"Die Flugtickets wurden von einem Mann namens Ali gebucht, der aus dem Iran anrief", sagte Pattayas Polizeichef Supachai Phuikaewkhum. "Es ist uns bislang nicht gelungen, die Nummer herauszufinden." Eine nicht registrierte Agentur namens 'Grand Horizon' habe den Auftrag entgegengenommen, eine zweite Agentur, 'Six Stars Travel', habe die Buchung dann durchgeführt. Die Tickets seien von einem weiteren Iraner, der in Pattaya ansässig ist, bar bezahlt worden. "Wir haben diesen Mann befragt, aber wir haben nichts Verdächtiges herausgefunden", sagte Supachai.
Thailändische Medien berichteten unter Berufung auf 'Grand Horizon', 'Ali' sei ein Stammkunde. Er habe zunächst Plätze auf Etihad oder Qatar Airlines buchen wollen. Er habe dann China Southern gebucht, weil die Tickets billiger waren. China Southern bot den Unglücksflug im Codesharing mit Malaysia Airlines an.