Vor der Karibischen Insel Trinidad und Tobago
In den Armen seiner Mutter: Kleinkind stirbt nach Schüssen der Küstenwache

Trauriges Drama auf ein Boot mit Flüchtlingen vor der karibischen Insel Trinidad und Tobago. Die Migranten aus Venezuela hofften dort auf ein besseres Leben. Doch noch bevor sie das Land erreichten, schoss die Küstenwache auf das Flüchtlingsboot. Ein kleiner Junge soll dabei tödlich getroffen worden – und in den Armen seiner Mutter gestorben sein.
Der Junge war gerade einmal ein Jahr alt
Die Mutter und ihr Kind stammen laut Medienberichten aus Venezuela. Die Küstenwache des Karibikstaates Trinidad und Tobago erklärte nach den tödlichen Schüssen, dass sie versucht hatte, das Migrantenboot anzuhalten, denn es sei illegal unterwegs gewesen. Angeblich sollen die Führer des Bootes nicht auf die Anweisungen der Küstenwache gehört haben. Das Boot soll versucht haben, die Grenzschützer zu rammen, die dann Angst um ihr Leben hatten. Daher schossen sie – nach eigenen Angaben auf den Motor des Flüchtlingsbootes.
Erst als das Boot dann anhielt, sollen die illegalen Migranten an Bord aufgefallen sein. Und, dass statt des Motors ein Kind getroffen wurde. Die Mutter und ihr Sohn kamen direkt in ein Krankenhaus. Dort die traurige Gewissheit: Das Kleinkind war bereits tot, laut Medienberichten verstarb der Kleine bereits auf dem Flüchtlingsboot in den Armen seiner Mutter. Der Junge soll gerade einmal ein Jahr alt gewesen sein.
Venezuela ist in der Krise
Laut Aktivisten sollen die Migranten von dem ostvenezolanischen Bundesstaat Delta Amacuro in See gestochen sein. Von dort aus legen schätzungsweise acht bis zehn Boote jeden Tag ab. Und seit 2018 sollen schon mehr als 100 Menschen bei Schiffsunglücken ums Leben gekommen sein.
Laut den Vereinten Nationen sollen bis Ende 2020 etwa 5,4 Millionen Venezolaner das Land verlassen haben. Dabei flüchten sie meistens in die angrenzenden Länder in Südamerika. Das Land steht seit langem in einer Krise. Die Wirtschaft ist um ein Drittel geschrumpft, viele Menschen sind verarmt und hungern. Außerdem ist das Gesundheitssystem zusammengebrochen und Krankheiten breiten sich schneller aus, wie die Organisation der Vereinten Nationen erklärt. Durch die wirtschaftliche Lage ist auch die Kriminalität im Land gestiegen und viele Menschen fühlen sich nicht mehr sicher. (fst)