US-Fernbus-Legende

Flixbus kauft Greyhound

THE CANADIAN PRESS 2018-10-31. Greyhound bus driver Brent Clark, who has been with the company since 1983, drives to a parking lot after arriving in Whistler, B.C., from Vancouver on Wednesday October 31, 2018. Clark was parking the bus for the day before driving the return trip to Vancouver at 5 p.m., his last passenger route for Greyhound Canada as service in B.C., Alberta, Saskatchewan and Manitoba was being eliminated at midnight. He said he's staying on with the company until mid-November repositioning buses from Vancouver to Ontario. THE CANADIAN PRESS/Darryl Dyck URN:39440836
Die Kult-Fernbusse von Greyhound gehören ab sofort zu Flixbus.
Darryl Dyck, picture alliance

Die legendären „Greyhound“-Überlandbusse gehören künftig zu Flixbus. Die deutsche Dachgesellschaft FlixMobility kauft Greyhound Lines, den größten Fernbusbetreiber der USA, für bis zu 172 Millionen Dollar (148 Millionen Euro) vom britischen Eisenbahn- und Nahverkehrs-Unternehmen FirstGroup, wie beide Seiten mitteilten.

Greyhound-Busse: Legendäre Film-Szenen

Die Greyhound-Busse haben auch in vielen Hollywood-Klassikern eine tragende Rolle gespielt, zum Beispiel in „Midnight Cowboy“ mit Dustin Hoffman. Auch die deutsche Kult-Auswandererfamilie „Die Reimanns“ hat es sich nicht nehmen lassen, mit einem ausgemusterten Greyhound-Bus quer durch die USA zu reisen.

Die Reimanns, Deutschlands beliebteste Auswandererfamilie, geht auf einen abenteuerlichen Road Trip quer durch die USA: Mit ihrem umgebauten "Greyhound"-Bus erkunden die Ex-Hamburger Manuela und Konny Reimann mit ihren Kindern das Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf ihre ganz spezielle Reimann-Art.
Die Reimanns, Deutschlands beliebteste Auswandererfamilie, haben mit einem umgebauten "Greyhound"-Bus einen abenteuerlichen Road Trip quer durch die USA unternommen.

In den USA sowie in Kanada und Mexiko verkehren 1300 Greyhound-Busse, die laut FlixMobility 2400 Ziele in Nordamerika ansteuern und pro Jahr von 16 Millionen Passagieren genutzt werden. Flixbus ist selbst seit 2018 in den USA vertreten und hat den Betrieb dort seit Frühsommer wieder hochgefahren. USA-Chef Pierre Gourdain hatte im Juni angekündigt, Flixbus wolle dort bis 2023 das umfangreichste Netz anbieten.

„Gemeinsam werden Flixbus und Greyhound der gestiegenen Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität in den USA Rechnung tragen“, erklärte Flixmobility-Mitgründer André Schwämmlein.

Weltweit beförderte Flixbus 2019 - vor dem Corona-Ausbruch - 62 Millionen Passagiere. Die Pandemie hatte das Reise-Geschäft zeitweise fast vollständig zum Erliegen gebracht.

Fernbus-Unternehmen während Corona in Krise

Das britische Eisenbahn- und Nahverkehrs-Unternehmen FirstGroup hatte die Greyhound Lines 2007 übernommen und bereits vor der Corona-Pandemie nach einem Käufer gesucht. Auch das Geschäft von Greyhound litt zuletzt stark unter den Beschränkungen wegen der Coaona-Krise. Von April 2020 bis März 2021 lag der Umsatz laut dem bisherigen Eigentümer FirstGroup bei 423 Millionen Dollar, der bereinigte operative Gewinn bei 1,8 Millionen Dollar.

FlixMobility zahlt zunächst rund 140 Millionen Dollar für Greyhound, 32 Millionen sollen in den nächsten 18 Monaten in Raten fließen. Der neue Eigentümer mietet die Immobilien von Greyhound, die bei FirstGroup bleiben. Die Staatszuschüsse von 108 Millionen Dollar, die Greyhound zum Ausgleich der pandemie-bedingten Verluste von der US-Regierung erhalten hat, bleiben ebenfalls bei Greyhound und kommen damit FlixMobility zugute. Unter dem Strich werde Greyhound damit mit 46 Millionen Dollar bewertet. (dpa/reuters/aze)