Wie Sie sich schützen können
Fiese Betrugsmasche mit Bahn-Gutscheinen: Vorsicht vor verlockenden Angeboten

Wer kennt es nicht: Die nächste lange Zugfahrt steht an und will natürlich auch (teuer) bezahlt werden. Wie gut, dass es vor allem im Internet zahlreiche Gutscheine gibt, mit denen sich kräftig sparen lassen soll. Doch Vorsicht! Diese Gutscheine stammen mitunter aus nicht legaler Herkunft!
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Gutscheine im Wert von 60.000 Euro gekauft
Aktuell steht ein Mann in Frankfurt (Oder) vor Gericht: Er soll digitale Gutschein-Codes der Deutschen Bahn im Gesamtwert von rund 60.000 Euro gekauft und diese dann einfach weiterverkauft haben. Dabei soll er offenbar in Kauf genommen haben, dass die Codes aus nicht legaler Quelle stammen. Dem 40-Jährigen wird Geldwäsche in 14 Fällen vorgeworfen.
Schlupfloch bei der Deutschen Bahn
Ganz am Anfang steht laut einem Bericht der „Märkischen Oderzeitung“ ein klassischer Kreditkartenbetrug: Betrüger buchen mit geklauten Daten Reisen, stornieren diese und bekommen den Preis in Form eines Gutscheins erstattet, der an den Account der Betrüger und nicht das Konto der Betrogenen gebunden ist. Diese Gutscheine sollen mitunter 1.000 Euro Wert gewesen sein.
Solche Gutscheine hat laut dem Bericht wohl auch der in Frankfurt (Oder) Angeklagte erworben. Alles beginnt, als er 2016 selbst nach Bahn-Gutscheinen auf einem Kleinanzeigenportal sucht und dabei an einen Verkäufer gerät, der ihm gleich mehrere der dubiosen Gutscheine anbietet. Um diese wiederum dann an „seine“ Kunden weiterzuverkaufen, geht der 40-Jährige dann ähnlich vor: Er legt einen Bahn-Account an und löst den Gutscheincode des Verkäufers ein, storniert die Reise aber sofort wieder und hat so einen eigenen Gutschein, den er dann mit Gewinn weiterverkauft.
Das Bundeskriminalamt (BKA) erklärt auf RTL-Anfrage, die Betrugsmasche sei bekannt. Ermittlungsverfahren würden von der Bundespolizei beziehungsweise den örtlich zuständigen Landespolizeidienststellen bearbeitet. Dem BKA liegen demnach keine Informationen darüber vor, wie viele Menschen bereits Opfer der Kriminellen geworden sind.
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Bahn empfiehlt Zwei-Faktor-Authentifizierung
Wenn es schon zu spät ist und Bahn-Kunden Opfer von Betrügern geworden sind, empfiehlt das Unternehmen, einen neuen Account mit der sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung anzulegen. „Hierbei können Kund:innen wählen, ob sie eine SMS auf ihr Handy bekommen möchten oder eine Authentifizierungs-App dafür nutzen.
Somit ist sichergestellt, dass die Ticketkäufer:innen nicht nur das Passwort kennen, sondern auch Zugriff auf das dann bei uns bekannte Gerät haben“, erklärt Deutsche Bahn-Sprecherin Eva Laschet. Außerdem arbeite man laufend an der Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen.
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So können Sie sich schützen
Abschließend empfiehlt die Bahnsprecherin folgende Vorgehensweise, um sicher und legal Bahntickets zu kaufen:
Schützen Sie Ihr Kundenkonto mit der 2-Faktor-Authentifizierung.
Werden Sie wachsam, wenn Ihnen vermeintliche „Schnäppchen“ über Drittanbieter, z.B. über Mitfahrer-Portale, angeboten werden. Mittlerweile warnen auch Online-Marktplätze selbst vor gefälschten Tickets und Gutscheinen.
Kaufen Sie Ihre Fahrkarte nur bei bahn.de oder einem vertrauenswürdigen etablierten Partnerportal mit integrierter Buchung. Eine Liste der offiziellen Vertriebspartner finden Kunden auf der Website der Deutschen Bahn
Kaufen Sie nur dort, wo Sie selbst den kompletten Buchungsprozess durchlaufen und achten Sie dabei auf Sicherheitsstandards und verschlüsselte Übertragung (SSL).
Lassen Sie eine Buchung für Dritte online nur durch eine Ihnen bekannte Person durchführen.
Geben Sie Ihre sensiblen persönlichen Daten wie Ausweis- oder Kreditkartennummer nicht an fremde Personen per E-Mail weiter! (dka)