Lohn also doch angemessen?Frühere Awo-Chefin verteidigt Gehalt von Peter Feldmanns Ex-Partnerin

16.11.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Hannelore Richter, frühere Führungskraft der AWO, betritt gemeinsam mit ihren Anwälten das Landgericht in Frankfurt. Hier ist sie als Zeugin im Prozess gegen den den ehemaligen Oberbürgermeister Peter Feldmann geladen. Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hannelore Richter als Zeugin vor Gericht. Archivfoto.
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Der frühere Oberbürgermeister Peter Feldmann steht wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht. Er soll seiner Frau Zübeyde als Leiterin einer Awo-Kita zu einem übertariflichen Gehalt sowie einem Dienstwagen verholfen haben. Für gewöhnlich müssen sich Kitaleiter der Awo allerdings mit weniger zufrieden geben. Nun sagte die frühere Awo-Führungskraft Hannelore Richter aus und verteidigte die Einstellung von Zübeyde Feldmann.

Zübeyde war besonders qualifiziert

Die Kita, die Zübeyde Feldmann leitete, war die erste deutsch-türkische Kita in Frankfurt. Laut Hannelore Richter von der Awo habe dieses Konzept bei Erfolg im gesamten Bundesgebiet ausgerollt werden sollen. Die Leitung der Kita habe Kenntnisse beider Kulturen haben müssen - was auf die damalige Freundin und heutige Frau Feldmanns zugetroffen habe.

Richter sagte, sie habe Feldmann nicht über die mit seiner Freundin vereinbarten Einstellungsbedingungen in Kenntnis gesetzt. Später wurde eine SMS verlesen, in der Zübeyde Richter bat, den Vertrag an Feldmann zu senden, da sie sich bei ihm aufhalte. Feldmann hingegen will nichts von dem Gehalt seiner Frau gewusst haben.

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Weil Peter Feldmann seiner Frau Zübeyde ein übertarifliches Gehalt verschafft haben soll, steht er aktuell vor Gericht. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild
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Hintergrund: Feldmann wegen Korruptionsverdacht angeklagt

Die Staatsanwaltschaft wirft dem SPD-Politiker vor, von der Awo Spendengelder und andere Vorteile angenommen zu haben - darunter auch der Posten für seine damalige Freundin samt Dienstwagen. Im Gegenzug habe er die Interessen des Sozialverbands wohlwollend berücksichtigen wollen. Feldmann hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der 64-Jährige wurde am 6. November mit einem Bürgerentscheid abgewählt. (kmü/dpa)