Wie Sie sich optimal schützenBetrüger mit dreister Masche - Vorsicht bei der Ferienhausbuchung!

Ferienhäuser mit Reetdächern
Ferienhäuser mit Reetdächern. Foto: Christophe Gateau/Archivbild
deutsche presse agentur

Ganz Deutschland sehnt sich nach ein paar Tagen Auszeit oder einem längeren Urlaub im Sommer. Für viele soll es in diesem Jahr die Heimatvariante sein, besonders beliebt: Mecklenburg-Vorpommern mit Ostsee und Seenplatte und Brandenburg. Genau das machen sich nun Online-Kriminelle zunutze, indem sie Ferienhäuser gegen Vorkasse vermieten, die es zwar in der Realität gibt, die ihnen aber gar nicht gehören. Die Feriendomizile werden von seriösen Anbietern kopiert und günstiger angeboten.

Abzocker verstehen ihr Handwerk

„Man muss schon sagen, die Betreiber der Seiten verstehen ihr Handwerk; die Webseiten sind echt gut gemacht“, sagt Monika Kowalewski. Sie ist Präsidentin des Verband Deutscher Ferienhausagenturen. Aktuell erhalte sie viele Betrugsmeldungen von Hausbesitzern und Mietern, die über die Internetseiten Ferienpartner.co und Ferienhauspartner.co Opfer von Kriminellen wurden. Die Masche ist immer dieselbe: 50% der Kosten müssen bei Buchung geleistet werden. Das sei schon überdurchschnittlich hoch, so Kowalewski. „Viele Urlauber erkennen zudem den Betrug erst sehr spät, da sie mit einem Urlaub für Pfingsten oder Sommer planen und sich dann unter Umständen erst später wundern, wenn Reiseunterlagen fehlen.“ Die Ferienhäuser existieren tatsächlich, die Online-Anbieter haben aber mit ihrer Vermietung rein gar nichts zu tun.

Für RTL und ntv waren die Homepage-Betreiber nicht zu erreichen. Bei beiden Anbietern lief die identische Telefon-Bandansage mit der Information, dass man wegen Corona nicht zu erreichen sei.

Corona-Versicherungen sind fake

Das Vertrauen von buchungswilligen Urlaubern werde neben der professionell wirkenden Internetseite auch durch die Möglichkeit einer Corona-Versicherung erhöht. „Jeder Kunde hat die Möglichkeit einen Coronastornoschutz abzuschließen, das schafft Vertrauen; die Coronapandemie begünstigt diese Machenschaften natürlich immens; gerade in diesem Jahr, in dem der Großteil der Deutschen im eigenen Land Urlaub plant“, mahnt Kowalewski. Der vermeintliche Anbieter dieser Versicherung, die R+V Versicherung, hat unterdessen Anzeige gegen die Homepage-Betreiber eingeleitet und spricht von „Totalfälschungen“ bei den verkauften Reisesicherungscheinen. Das Unternehmen betont, dass zu den vermeintlichen Reiseanbietern „keine vertraglichen Beziehungen“ bestehen und distanziert sich ausdrücklich.

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Woran erkenne ich Betrugsangebote?

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RTL-Reiseexperte Ralf Benkö kümmert sich regelmäßig um Betrugsfälle in der Reisebranche. Für Verbraucher wird es zunehmend schwierig, kriminelle Machenschaften zu erkennen, weil die Abzocker immer professioneller vorgehen. Auf folgende Punkte sollten Buchungswillige aber unbedingt achten und im Zweifel einen anderen Anbieter suchen.

  1. Achten Sie darauf, ob der Vermittler auch in den AGB für das Haus/die Wohnung haftet.

  2. Vorsicht, wenn eine Überweisung auf ein Konto im Ausland verlangt wird.

  3. Fragen Sie bei Tourismusbüros am Urlaubsort nach, ob der Vermieter dort bekannt ist.

  4. Werden Sie skeptisch, wenn der Vermieter versucht, an einem Vermittler vorbei in direkten Kontakt zu Ihnen zu treten.