Schwere Vorwürfe gegen Leslie Wexner "Victoria's Secret"-Gründer soll Epstein seine Villa überlassen haben, um Frauen zu missbrauchen

Wusste der Gründer des Dessous-Labels „Victoria’s Secret“ Leslie „Les“ Wexner doch mehr von den Machenschaften seines ehemaligen Freundes Jeffrey Epstein? Eine neue Klage, die vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware eingereicht wurde, wirft dem 83-jährigen Unterwäschemogul genau das vor. Laut der explosiven Anklageschrift, die der britischen Zeitung „Daily Mail“ vorliegt, soll Wexner gewusst haben, dass Epstein sich als Model-Scout ausgab. Der Investmentbanker und Sexualstraftäter soll über die angeblichen Model-Castings hübsche, junge Frauen als Sexsklavinnen rekrutiert haben – Wexner soll das alles geduldet oder zumindest großzügig darüber hinweggesehen haben.

Leslie Wexner soll Machenschaften Epsteins geduldet haben
Der „Victoria’s Secret“-Gründer soll Epstein auch sein Anwesen in New Albany (Ohio) überlassen haben, wo der Milliardär seine Opfer ungestört belästigen und missbrauchen konnte. Wachleute des Anwesens sollen sogar dabei geholfen haben, die jungen Frauen gegen ihren Willen dort festzuhalten. Eins der Opfer erklärte laut dem „Daily Mail“- Bericht, dass Epstein ihr befohlen habe, mit Wexner Sex zu haben.
Epstein pflegte die Verbindungen zum Unterwäsche-Label offenbar ganz bewusst, weil er so Zugang zu neuen Opfern bekam. Indem er sich als Scout für Unterwäsche-Models ausgab, konnte er sich viele junge Mädchen, die auf ihren Durchbruch als Model hofften, gefügig machen – offenbar mit der Duldung seines Freundes und Geschäftspartners Wexner. „Les liebt mich, er würde mich alles tun lassen“, soll Epstein zu einem seiner Opfer gesagt haben.

Systematische Belästigungen bei "Victoria's Secret"?
Es ist nicht das erste Mal, das Vorwürfe gegen den Unterwäscheboss laut werden. Er war jahrelang eng mit dem Unternehmer Epstein befreundet. Dieser soll zahlreiche Mädchen und Frauen belästigt und missbraucht haben. Er sollte sich wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger und Menschenhandels vor Gericht verantworten. Bevor es aber zum Prozess kam, brachte sich Epstein im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle um.
Wexner hatte immer bestritten, in die schmutzigen Machenschaften seines damaligen Freundes verwickelt zu sein. Die Opfer zeichneten aber ein anderes Bild. Die "The New York Times" veröffentlichte im Februar 2020 einen Artikel mit dem Titel "Engel in der Hölle“, für den Models, Mitarbeiter und ehemalige Angestellte interviewt wurden. Auch sie erhoben bereits Vorwürfe gegen Wexner. Er habe davon gewusst, dass die Models systematisch belästigt wurden und nichts dagegen unternommen.

Frauenfeindlichkeit, Mobbing und Missbrauch
Ed Razek, der damalige Marketingchef der Muttergesellschaft L Brands, der als rechte Hand von Firmenchef Les Wexner galt, habe immer wieder versucht, Models zu küssen, sie aufgefordert, sich auf seinen Schoß zu setzen oder ihnen in den Schritt gegriffen. Dies alles sei laut des Berichts im Wissen von Wexner geschehen, der Razeks Verhalten nicht etwa bestrafte, sondern billigte.
Nachdem die Vorwürfe gegen ihn immer lauter wurden, trat Wexner 2020 zurück und überließ die Führung seiner Firma anderen. In einer Klage der Aktionäre werden die Vorwürfe nun noch einmal aufgerollt. Sie werfen dem Gründer der Firma vor, den Ruf der Marke „Victora’s Secret“ mit seinem Verhalten massiv geschädigt zu haben. In dem Unternehmen habe eine verwurzelte Kultur der Frauenfeindlichkeit, des Mobbings und des Missbrauchs geherrscht, heißt es in der Anklageschrift.
Hier finden Sie Hilfe in schwierigen Situationen
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