Unter -15 Grad

Wetterprognosen zeigen, dass es im Dezember extrem kalt werden kann

von Björn Alexander und Henning Liss

Der Winter ist schon jetzt deutlich zu spüren: Kälte und Schnee haben bereits zugeschlagen, obwohl der kalendarische Winter noch gar nicht begonnen hat. Und es kommt noch dicker. Aktuelle Prognosen zeigen, dass es noch viel kälter werden könnte.
Oben im Video: Der Winter kommt mit Macht – so geht es in den kommenden Tagen weiter

Extremer Frost in Deutschland?

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Der 42-Tage-Wettertrend für Berlin: Diese Langfristprognose ist längst nicht so verlässlich wie ein normaler Wetterbericht. Im Idealfall kann man daran aber Trends und Tendenzen erkennen. In diesem Fall zeigen sie einen dramatischen Temperatursturz.

Relativ klar ist, dass es bis zum Wochenende ein gutes Stück kälter wird. Danach wird es besonders spannend: „Ein Teil der Wettercomputer sieht ab dem Wochenende und zur Monatsmitte verbreitet Schnee in Deutschland. Zum Teil mit größeren Schneemengen von 10 bis 20 Zentimetern selbst im Flachland,“ erklärt unser Wetterexperte Björn Alexander.

Das brisante daran: Mit einer Schneedecke können die Temperaturen in der Nacht extrem kalt werden. „Polare Kaltluft und Schnee in Kombination - eine eiskalte Mischung, die unter klarem Himmel gerne mal für Tiefstwerte von -10 bis -20 Grad sorgen kann.“

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Der mögliche Temperatursturz könnte auch den bisher milderen Westen Deutschlands treffen. Laut dieser vorläufigen Prognose könnte danach aber das berühmte Weihnachtstauwetter einsetzen.

Wo kommt die Eiseskälte her? Aus der Arktis!

Die Wetterlage erlaubt es, dass uns eiskalte Luft aus der Arktis erreicht. Alexander erklärt: „Grund für die eiskalte Weichenstellung ist der Polarwirbel. Er schützt uns in Deutschland – wenn er intakt und stabil ist – vor den arktisch kalten Luftmassen. Derzeit ist er aber in zwei Kältezentren zerfallen. Und das öffnet der Arktisluft das Tor nach Europa.“

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Der Dezember 2022 startet so kalt, wie seit etwa 10 Jahren nicht mehr

Die letzten beiden Dezember starteten ebenfalls relativ winterlich. Doch nach aktuellem Stand legt der Dezember 2022 noch eine Portion Kälte und Schnee drauf. Einen vergleichbar winterlichen Dezember (in der ersten Monatshälfte) hat es schon länger nicht mehr gegeben: Da muss man schon zehn Jahre zurückblicken, auf den Dezember 2012.

Damals strömte zunächst viel kalte Luft zu uns, in Bautzen wurden am 8. Dezember -22,4 Grad gemessen. Besonders in höheren Lagen hatte sich eine dichte Schneedecke gebildet, in Oberstdorf lagen bis zu 82 Zentimeter Schnee. Doch um die Monatsmitte verdrängte Sturmtief Nicki die Kälte, zu Weihnachten erreichte uns sogar ziemlich milde Luft. Am Ende war der Dezember 2012 dann etwa 0,7 Grad zu warm (im Vergleich mit den Dezembermonaten 1961 bis 1990).

Eindeutig zu kalt war hingegen der Dezember 2010: Es war der kälteste Dezember seit 1969 mit bis zu -24 Grad (gemessen am 26. Dezember 2010 in Bad Königshofen in Unterfranken). Im Vergleich zum langjährigen Mittel war der Dezember 2010 etwa 4,3 Grad zu kalt.

Fazit: Beachtlicher Winterstart, für Weihnachten ist trotzdem noch alles offen

In den nächsten Tagen geht es weiter mit Kälte und Schnee. Allerdings können wir davon noch keine sicheren Aussagen zum Weihnachtswetter ableiten. Das Beispiel aus dem Jahr 2012 zeigt, dass ein winterlicher Dezemberstart noch lange keinen Schnee an Weihnachten bedeutet.

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Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

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(cli, bal)