Morgen starten die Verhandlungen in Düsseldorf

Prozessauftakt nach Explosion in Ratingen – Interview mit Anwohnern und Feuerwehr

Ab morgen beginnt der Prozess gegen einen 57-Jährigen am Landgericht Düsseldorf. Vorwurf: neunfacher versuchter Mord, schwere Körperverletzung und besonders schwere Brandstiftung.

Der Fall Ratingen

Es war der 11. Mai. Ratingen im Kreis Mettmann. Die Hausverwaltung meldete der Polizei: Eine Hausbewohnerin wird vermisst. Ihr Briefkasten quillt über. Außerdem kommt Verwesungsgeruch aus der Wohnung. Polizei und Feuerwehr öffneten die Tür. Plötzlich soll der 57-jährige Bewohner Frank P. literweise Benzin über eine Beamtin gegossen und sie angezündet haben. Es kam zu einer Explosion. Mehrere Polizisten und Feuerwehrleute wurden verletzt – einige von ihnen lebensgefährlich.

„Einsatz, den man sich nicht wünscht“

"Ich wusste beim Ausrücken bereits, dass das der Einsatz ist, den man sich in seinem Feuerwehrleben nicht wünscht aufgrund der Meldung des Maschinisten", erklärt René Schubert von der Feuerwehr Ratingen. Teils brennend rannten die Einsatzkräfte zehn Stockwerke runter ins Freie.

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„Erlebnis, was man nie vergisst“

Auch Anwohner nahm der Fall mit. Gaby Ingenston wohnt seit 15 Jahren im Haus. Sie sagt: "Das SEK war hier bei uns in der Wohnung. Die waren hier auf dem Balkon. Die haben vom Balkon aus geschossen. Das war ein Erlebnis, was man nie vergisst." Für den morgigen Prozess hat ein anderer Anwohner eine klare Meinung: "Also hoffentlich wird er richtig verknackt. Nicht in eine Psychiatrie, sondern hoffentlich bleibt er im Knast und verrottet da", erzählt Kurt Breitkopf im Interview.

Frank P. muss mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen. Bislang schweigt er zu den Vorwürfen.