Russischer Geheimdienst unter Verdacht
Plötzliche GPS-Störung verhindert Flugzeug Landung

Piloten bekommen ein falsches GPS-Signal!
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von 48 Stunden, dass ein finnisches Flugzeug kurz vor der Landung nach Helsinki zurückfliegen muss. Wie euronews berichtet, treten am Freitag- und Samstagabend (26. und 27. April) bei Linienflügen von Finnair plötzlich GPS-Störungen auf. Eine Landung ins estnische Tartu ist deshalb zu gefährlich. Verantwortlich soll der russische Geheimdienst sein.
Nicht der erste GPS-Störangriff
So ein Vorfall sei längst keine Seltenheit mehr. Seit Ende 2022 haben Piloten nach Estland wohl jeden Tag mit GPS-Sörungen zu kämpfen, berichtet die estnische Luftfahrtbehörde. Dabei fällt entweder das komplette GPS-Signal aus (GPS-Jamming) oder es wird ein falsches GPS-Signal gesendet. Das sogenannte GPS-Spoofing kann besonders gefährlich werden, denn die Piloten sehen auf ihren Monitoren verfälschte Höhen und Positionen.
Auch andere an Russland grenzende Länder seien betroffen. So gab es Ende März 63 Stunden lang Störungen in den Navgationssystemen. Bis zu 1.600 Flüge über Nordosteuropa waren dadurch beeinträchtigt.
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Kriegstaktik der Russen?
Luftfahrtexperten vermuten, dass der russische Geheimdienst hinter den Störangrifen steckt. Ihr eigentliches Ziel sei es Militäreinheiten zu orten. Dafür nutzen sie bestimmte Frequenzen, die allerdings auch die Verkehrsflugzeuge stören. Eslands Außenminister Margus Tsahkna möchte mit verbündeten Ländern über die Störungen sprechen und nach einer Lösung suchen.
Die Störungen sollen für Passagiermaschinen nicht zur Gefahr werden. Denn diese Flugzeuge besitzen in der Regel mehrere Navigationssystemen, über die sie doppelt abgesichert sind. (ise)