Erste Hilfe nach Bienen- und Wespenstichen

Imker Manfred Hofmeister werkelt am 06.06.2003 in einem Vorort Münchens bei seinen Völkern und beäugt dabei ein einzelnes Exemplar seiner Arbeiterinnen. Der 63-Jährige Bankamtsrat a.D. hütet elf Völker mit rund 400.000 Honigbienen und beschäftigt sich seit nunmehr 19 Jahren aus "Liebe und purer Faszination" mit den fleissigen Tieren. Die Biene gilt unterdessen in Deutschland als gefährdet: Nach einer bundesweiten Umfrage der Mayener Lehr- und Versuchsanstalt unter mehr als 6000 Imkern verendeten vom September 2002 bis März 2003 rund 28 Prozent der etwa eine Million Bienenvölker in Deutschland. Als Hauptgrund hierfür gilt die aus Südostasien stammende Varroa-Milbe, die Bienen das Blut aussaugt und Viren auf sie überträgt. Die Honigbiene (Apis mellifera) ist eines der ältesten "Haustiere" des Menschen und wahrscheinlich das unauffälligste. Dabei nutzt sie uns auf mannigfaltige Art und Weise: Bei der Bestäubung von Obstbäumen ist sie nahezu unentbehrlich, als Lieferantin von Honig, Pollen oder Bienenwachs nicht wegzudenken. Erst der Nektar vieler hundert Blüten füllt den Honigmagen einer Arbeitsbiene. Für die Produktion von einem Kilogramm Honig sind etwa 40.000 Sammelflüge erforderlich, wobei rund 60 Millionen Blüten besucht werden. Die Bienen eines Volkes legen eine Strecke zurück, die dem dreifachen Erdumfang entspricht. Ein Bienenvolk kann bis zu 50 kg Honig in einem Sommer sammeln. Jährlich werden in Deutschland von etwa 1,2 Millionen Bienenvölkern 20.000 bis 25.000 Tonnen Honig erzeugt.

Bleibt bei einem Bienen- oder Wespenstich der Stachel stecken, sollten Sie diesen mit einer Pinzette entfernen. Versuchen Sie niemals den Stachel durch Drücken zu fassen zu bekommen, denn dadurch verbreitet sich das Gift noch mehr. Am Besten ist natürlich den Stachel von einem Arzt entfernen zu lassen. In jedem Fall sollten die Einstichstelle nach dem Entfernen des Stachels mit Eiswürfeln, einem kalten nassen Tuch oder verdünntem Alkohol kühlen.

Um ganz sicher zu gehen, können Sie mit einem Kugelschreiber einen Kreis um die Einstichstelle ziehen, um beurteilen zu können, ob die Rötung größer wird. Das kann ein Zeichen für eine Entzündung oder allergische Reaktion sein, die von einem Arzt behandelt werden muss. Auf keinen Fall dürfen sie kratzen, um den Juckreiz zu lindern - er wird dadurch nur noch stärker und die Gefahr einer Infektion steigt. Bei Stichen im Mund-Rachen-Raum sollten Sie Eiswürfel lutschen, kalte Umschläge um den Hals legen und sofort einen Arzt aufzusuchen.