Staatsanwaltschaft ermittelt

Grünen-Stadtrat soll rassistische Bedrohungen gegen sich vorgetäuscht haben

Die Grünen
Ein Grünen-Politiker in Erkelenz soll rassistische Bedrohungen gegen sich vorgetäuscht haben.
dpa, Daniel Bockwoldt

Ein Grünen-Politiker aus Erkelenz (Nordrhein-Westfalen) soll vorgegeben haben, rassistisch bedroht zu werden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen das Ratsmitglied. Wie die Polizei Aachen mitteilte, soll Manoj Jansen mehrere angebliche Straftaten angezeigt haben. Medienberichten zufolge behauptete er, Opfer von rassistischen Beleidigungen geworden zu sein. Die Täter hätten außerdem Nazi-Schmierereien hinterlassen. Doch das soll alles erfunden gewesen sein.

Grünen-Politiker soll gestanden haben

Der Grünen-Politiker soll zwischenzeitlich sogar Polizeischutz erhalten haben. Im Rahmen der Ermittlungen habe sich dann aber der Verdacht erhärtet, dass der Mann die Straftaten nur vorgetäuscht haben könnte, so die Polizei.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion in Erkelenz, Hans-Josef Dederichs, bestätigte in einer Mitteilung, dass Jansen (geb. Subramaniam) gestanden habe, die Bedrohungen gegen ihn nur erfunden zu haben. Der Ortsverband sei „fassungslos und schockiert“. Dederichs bezeichnete Jansens Verhalten als „unentschuldbar“ angesichts der tatsächlichen Bedrohungen durch Rechte Gewalt, denen Aktive in der Kommunalpolitik und People of Color ausgesetzt seien.

Erkelenz: Jansen legt alle Ämter nieder

Jansen hat laut seiner Fraktion sein Amt im Stadtrat niedergelegt und auch alle parteipolitischen Ämter abgegeben. Die Polizei Aachen und die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach ermitteln nun gegen den ehemaligen Ratsherrn. „Details können zu diesem Zeitpunkt auch aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht mitgeteilt werden“, hieß es. (jgr)