Rückweg mit dem Auto: 1.000 Kilometer in 12 Stunden

Er war nur mal kurz in Ungarn: Riesenseeadler Grobi nach Ausflug zurück in Remscheid

16.05.2021, Nordrhein-Westfalen, Remscheid: Falknerin Carola Schossow betrachtet den Riesenseeadler Grobi, der wieder in seiner Voliere in der Falknerei Bergisch Land sitzt. Nach seinem 1000 Kilometer langen Flug nach Ungarn ist der Vogel nun wieder zurück in Remscheid. Die Odyssee des Adlers hatte am 12. April begonnen, als Grobi aus der Falknerei Bergisch Land in Remscheid entflog und nicht mehr zurückkehrte. Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Riesenseeadler Grobi ist zurück
hka kde, dpa, Henning Kaiser

Was er wohl alles Aufregendes erlebt hat? Der im Bergischen Land aus einer Falknerei entflogene Riesenseeadler Grobi ist nach seinem rund 1.000 Kilometer weiten Flug nach Ungarn per Straßentransport zurückgekehrt. Das Tier habe die etwa zwölfstündige Fahrt in einer Spezialkiste aus Ungarn gut überstanden, sagte Falknerin Carola Schossow in Remscheid. "Jetzt ist er in der großen Voliere und ist erst mal ganz entspannt." Grobis Stammplatz war gut einen Monat verwaist.

Grobi ist zwar groß, hat aber Angst vor Krähen

16.05.2021, Nordrhein-Westfalen, Remscheid: Der Riesenseeadler Grobi sitzt in seiner Voliere in der Falknerei Bergisch Land. Nach seinem 1000 Kilometer langen Flug nach Ungarn ist der Vogel nun wieder zurück in Remscheid. Die Odyssee des Adlers hatte am 12. April begonnen, als Grobi aus der Falknerei Bergisch Land in Remscheid entflog und nicht mehr zurückkehrte. Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Riesenseeadler Grobi in seiner ganzen Pracht dort, wo er hingehört
hka kde, dpa, Henning Kaiser

Die Odyssee des sechs Jahre alten Adlers hatte am 12. April begonnen, als Grobi aus der Falknerei entflog und nicht mehr zurückkehrte. Als Grund wurde vermutetet, dass das trotz seiner majestätischen Gestalt eher schreckhafte Tier von Krähen angegriffen worden war und sich davon gemacht hatte. Unterwegs soll Grobi seinen Sender, den er um ein Bein trug, abgebissen haben. Dann verlor sich seine Spur.

Ungarische Ranger lockten ihn mit einer Hühnermahlzeit

Er wurde zunächst in Österreich gesichtet. Dann entdeckten ihn Ranger im ungarischen Nationalpark Örség. Sie lockten den ausgehungerten Grobi mit einer Hühnermahlzeit. Es gelang, ihn an seinen Lederriemen zu packen. Im Zoo von Budapest wurde er bis zu seinem Rücktransport betreut. Mitarbeiter einer Fachfirma übergaben das Tier letztlich in der Transportkiste an einem Treffpunkt an der Autobahn der Falknerei.

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Grobi nicht zum ersten Mal auf Abwegen

Riesenseeadler leben eigentlich an der russischen Pazifikküste und in Japan. Grobi hat einen großen gelben Schnabel und eine Spannweite von 2,50 Metern. Den Namen hatte ihm ein Azubi der Falknerei verpasst: Als Jungvogel habe er mit seinen Federbüscheln auf dem Kopf Grobi aus der Sesamstraße geähnelt.

Vor einem Jahr war er schon mal weg. Damals hatte die Falknerei ihn aber nach neun Tagen gefunden. Sie hatte nach dem erneuten Verschwinden einen Suchaufruf via Facebook gestartet. (DPA / UVO)