Wegen Bad im eisigen Fluss
Nach Besuch im Kaltwassertherapie-Camp: Dreifach-Mutter kollabiert und stirbt

Eigentlich wollte sie nur etwas vermeintlich Gutes für ihre Gesundheit tun – jetzt ist sie tot. Eine Mutter von drei Kindern aus Manchester, England, ist nach einem Bad in einem eiskalten Fluss kollabiert und im Krankenhaus gestorben. Das Bad war Teil eines Besuchs in einem Kaltwassertherapie-Camp.
Frau stirbt nach Bad in eiskaltem Fluss
Drei Freundinnen besuchten am Montag das Kaltwassertherapie-Camp „Breatheolution“ von Kevin O’Neill in Derbyshire, England, auf das auch britische Promis wie Schauspieler Stephen Graham schwören. Die Frauen zahlten rund 200 Pfund (umgerechnet 237 Euro) für eine zweistündige Behandlung, zu der auch ein Bad in einem eiskalten Fluss gehört – sie wollten dadurch ihre Atmung verbessern. Wie Campleiter Kevin O’Neill „The Sun“ schilderte, waren alle drei Freundinnen im Wasser und gewöhnten sich an die Kälte. Als sie vorsichtig bis zu den Schultern eintauchen sollten, kollabierte eine der Frauen plötzlich – Momente zuvor habe sie noch gelacht.
Kevin O’Neill zog die 39-Jährige ans Flussufer und versuchte sie wiederzubeleben – jedoch ohne Erfolg. Auch die Ärzte im Krankenhaus konnte nur noch ihren Tod feststellen.
Ein schockierender Vorfall, auch für den Campleiter: "Ich bin untröstlich. Ich habe nicht geschlafen und es fällt mir schwer, das zu verarbeiten. Ich kann nicht aufhören, an ihre Familie zu denken. Es ist tragisch“, sagte er im Interview mit „The Sun“. Die Verstorbene war Mutter von drei Kindern.
Erster Todesfall im Kältetherapie-Camp von Kevin O'Neill
Für Kevin O’Neill, der auch selber regelmäßig in eiskaltem Wasser badet, ist es der erste Vorfall dieser Art: "Ich habe in zwei Jahren 1.100 Menschen ins Wasser gebracht und so etwas ist noch nie passiert.“
Lese-Tipp: Football-Spieler (27) stirbt an Herzinfarkt - wegen zu kaltem Wasser!
Zur Absicherung müsse jeder seiner Kunden vor den Behandlungen eine Verzichtserklärung unterschreiben, Angaben zu seinem Gesundheitszustand machen und ihn informieren, ob Medikamente eingenommen werden.
Außerdem warnte er bereits letztes Jahr: "Wenn man seinen ganzen Körper in kaltes Wasser taucht, kommt es zu einer Reihe von physiologischen und chemischen Veränderungen. Da kann man schnell in Schwierigkeiten geraten."
Behandlung mit kaltem Wasser hat lange Tradition
Ziel einer Kaltwassertherapie ist es, bestimmte gesundheitliche Beschwerden zu behandeln. Außerdem soll sie den Blutkreislauf anregen, Entzündungen im Körper reduzieren, einen tieferen Schlaf fördern und für mehr Energie sorgen. Die Methode blickt dabei auf eine lange Geschichte zurück, in Deutschland ist vor allem die Hydrotherapie nach Kneipp bekannt. Doch auch Eisbäder in Wannen oder der Natur erleben gerade ein Revival.
Nicht zu unterschätzen sind jedoch die Auswirkungen auf Blutdruck, Herzschlag und Zirkulation, die bei plötzlichem Kontakt mit eiskaltem Wasser auftreten können – das Schicksal der Dreifach-Mutter aus England ist kein Einzelfall. (xas)
Lese-Tipp: Kälteschock: Deshalb kann der Sprung ins kalte Wasser so gefährlich sein