Frau und Ehemann wollten das Baby adoptieren
Frustration wird "Feindseligkeit": Tötete Pflegemutter den kleinen Leiland-James aus Hass?

Für den kleinen Leiland-James Corkill hätte es die Chance auf eine liebevolle Familie sein sollen: Mit acht Monaten wird das Pflegekind bei einem Ehepaar untergebracht, das den kleinen Jungen adoptieren möchte. Doch alles kommt anders: Nur fünf Monate später ist Leiland-James tot – und seine Pflegemutter muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten.
Baby sollte bei Ehepaar neues Zuhause finden
Als Leiland-James mit acht Monaten an das Ehepaar Castle aus England vermittelt wird, soll eigentlich endlich Ruhe in sein noch junges Leben einkehren. Direkt nach der Geburt war das Baby seiner Mutter weggenommen worden und lebte fortan in Pflegefamilien.
Dann kamen Laura und Scott Castle. Das Ehepaar hatte sich Laut „Guardian“ für eine Adoption beworben und sollte den kleinen Jungen im Rahmen einer Probezeit kennenlernen. Erst danach sollte es zur offiziellen Adoption kommen. Doch erste Probleme zeichneten sich schnell ab.
Frustration wird zu Feindseligkeit
Einer Sozialarbeiterin soll Laura Castle laut „Guardian“ gestanden haben, dass sie Baby Leiland-James nicht lieben könne. Sie hätte Schwierigkeiten damit, eine Bindung zu ihm aufzubauen – für sie und ihren Ehemann fühle es sich an, als würden sie das Kind lediglich babysitten.
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In einer von vielen SMS-Nachrichten an ihren Mann, die bei der Gerichtsverhandlung verlesen wurden, drückte die 38-Jährige bereits kurz nach Leiland-James Aufnahme ihre Überforderung mit dem Baby aus. Doch Laura Castles anfängliche Frustration soll schnell in offene Feindseligkeit gegenüber dem Baby in ihrer Obhut umgeschlagen sein.
Pflegeeltern bereuen, dass sie Leiland-James aufgenommen haben
Bereits einen Monat nachdem sie den kleinen Jungen aufgenommen hatten, schienen die frischgebackenen Pflegeeltern ihren Schritt zu bereuen – und im Fall von Pflegemutter Laura Castle gewalttätig zu werden. In weiteren SMS-Nachrichten bezeichnete sie den kleinen Leiland-James als „Jammerlappen“ und schildert ihrem Mann, dass sie gewalttätig gegenüber dem kleinen Jungen geworden sei. Ehemann Scott schien daraufhin Verständnis für seine Frau zu haben und versicherte ihr in seiner Antwort, nicht sie sei das Problem, sondern der kleine Junge.
Prozess gegen Pflegemutter wegen Kindesmissbrauch und Mord
Die SMS-Nachrichten des Ehepaars sind Bestandteil des Gerichtsprozesses, der Laura Castle gerade gemacht wird. Ihr werden Mord sowie Kindesmissbrauch in zwei Fällen vorgeworfen. Sie selbst plädiert auf Totschlag, nachdem Leiland-James Anfang Januar 2021 mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden war. Nur einen Tag später starb der kleine Junge. Er war gerade fünf Monate bei der Familie.
Die Frau, die seine Adoptivmutter hätte werden können, sagte aus, Leiland-James sei vom Sofa gefallen und habe sich dabei die tödlichen Verletzungen zugezogen. Ein Pathologe widerspricht laut „Guardian“ jedoch der Schilderung der Frau. Er kam zu dem Schluss, dass der kleine Junge eine nicht zufällige, traumatische Kopfverletzungen erlitt, die die Folge gewaltsamen Schüttelns sein könnte.
Laura Castles Ehemann Scott streitet ebenfalls ab, Leiland-James Tod verursacht oder zugelassen zu haben.
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Adoptionsgremium wollte Adoption nicht zustimmen
Auch das für die ausstehende Adoption zuständige Gremium schien laut „Guardian“ bemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmte. Im Dezember 2020 teilte es dem Ehepaar Castle mit, dass eine Adoption nicht empfohlen werden könnte. Der Grund: „Bindungsprobleme“.
Laura und Scott Castle wurde im selben Zuge mitgeteilt, sie könnten das Baby erst adoptieren, sobald „weitere therapeutische Maßnahmen durchgeführt worden wären“. Doch dazu kam es nicht mehr – nur einen Monat nach dieser Mitteilung war der kleine Leiland-James nicht mehr am Leben. (xas)