Er nennt sich Mr Pothole
Angefressener Engländer kocht Instant-Nudeln in Schlaglöchern - was steckt dahinter?

Man kann Nudeln machen warm, man kann Nudeln machen kalt. Das wussten schon die Ludolfs. Der Engländer Mark Morell setzt jetzt noch einen obendrauf. Er kocht regelmäßig Nudeln in Schlaglöchern. Was es mit dieser skurrilen Idee auf sich hat.
Schlaglöcher in Großbritannien ein Problem
Der Engländer Mark Morell is(s)t es einfach satt! Damit meint er nicht die Nudeln, die er kiloweise abkocht, sondern die beschädigten Straßen in seinem Heimatdorf Brackley. In seiner 16.000-Einwohner Gemeinde gibt es ein Schlagloch nach dem anderen. Das Dorf ist für ihn ein Paradebeispiel für ganz England.
Um das zu beweisen, greift der 62-Jährige zu ungewöhnlichen Maßnahmen. „Da nichts ein Loch so gut füllt wie Instant-Nudeln, mit wem könnte man sich besser zusammentun, um den lächerlichen Zustand der Straßen Großbritanniens hervorzuheben?”, zitiert ihn die britische Boulevardzeitung „Metro“. Deshalb kocht er die Instant-Nudeln namens „Pot-Noodles” in den größten Schlaglöchern Englands und macht per Twitter auf sie aufmerksam.
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Wenn Mr Pothole kommt, PASTA wieder alles!

Mark Morell trägt seitdem den Spitznamen Mr Pothole. Wenn er seine Nudeln in die Schlaglöcher füllt, dann PASTA wieder alles. Denn sein skurriler Protest führt zu so viel Aufmerksamkeit in den britischen Medien, dass auch das ein oder andere Schlagloch schneller repariert wird. „Die Schlaglochkrise in Großbritannien ist ein zunehmend ernstes Problem und etwas, für das ich mich seit mehr als zehn Jahren einsetze”, erzählt er im „Metro”-Interview.
Dabei hatte er in seinen ersten Jahren Anlaufschwierigkeiten, auf das Thema aufmerksam zu machen. In seinen ersten Protesten füllte er Schlaglöcher mit Plastikenten, feierte Geburtstage mit den Straßenschäden, angelte aus ihnen oder setzte Modell-U-Boote hinein. Mit den Instant-Nudeln gelang ihm der mediale Durchbruch.
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Schlaglöcher auch in Deutschland ein Problem?
Können wir Mr. Pothole auch in Deutschland gebrauchen? „Die gesamte Straßeninfrastruktur ist in die Jahre gekommen und muss instandgehalten, saniert oder grundhaft erneuert werden”, teilt Andreas Hölzel vom ADAC auf RTL-Anfrage mit. Auf die Frage, was er von Mr. Pothole hält, sagt er nur: „Das ist eine witzige Idee, ein Gag, der es in die Medien schafft und damit die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema lenkt. Es sollte aber die Ausnahme bleiben und ist nicht zur Nachahmung geeignet.”