Barbara Becker: „Das Loslassen geht nicht von heute auf morgen“
Empty-Nest-Syndrom: Und plötzlich sind die Kinder aus dem Haus
„Mama allein zu Haus“: Neues Buch von Barbara Becker und Christiane Soyke
Wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist das für manche Mütter und Väter ein großer Verlust. Diesen Zustand, das eigene Kind zunächst nicht loslassen zu können, bezeichnen Wissenschaftler als Empty-Nest-Syndrom. Auch Barbara Becker erzählt in ihrem neuen Buch „Mama allein zu Haus“ * zusammen mit Freundin Christiane Soyke von genau diesem Thema. „Es ist ein ganz normales Gefühl der Leere und der Traurigkeit, die einzieht“, erklärt Barbara Becker dazu im RTL-Interview. Es müsse darüber gesprochen werden, dass Eltern in so einer Situation nicht alleine sind: „Das Loslassen geht nicht von heute auf morgen.“
Als Eltern müsse man lernen, sich wieder bewusst Zeit für sich zu nehmen und sich auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu fokussieren. Wir erklären, wie Eltern lernen, mit der neuen Situation umzugehen.
"Empty-Nest-Syndrom": Manche Mütter werden depressiv
Täglich schreiben sie Nachrichten und rufen an: „Wann sehen wir uns, wann kommst du nochmal nach Hause?“ Es ist die Angst vor dem Alleinsein und die enorm enge Bindung zum Kind, die sie klammern lassen. Manche Mütter leiden so stark, dass sie sogar depressiv werden, weil ihre Kinder jetzt unabhängig sind.
Viele Mütter beschreiben sich selbst als egoistisch, wenn sie dem eigenen Kind so hinterhertrauern. Doch die neue Lebenssituation, plötzlich alleine im Zuhause zu sein und überall an das eigene Kind erinnert zu werden, ist ein Prozess, der Zeit braucht: Bis zu zwei Jahre kann das ungewollte Gefühl andauern, bis sich Eltern an die neue Situation gewöhnt haben.
Chance für sich selbst und die Paar-Beziehung
In der akuten Situation ist es wichtig, dem Kind nicht das Gefühl zu geben, es hätte durch seinen Auszug einen Fehler begangen. Auch wenn das Vermissen groß ist, brauchen Kinder in dieser wichtigen Phase die Freiheit sich entfalten zu können, ohne dass ihre Eltern sie auf Schritt und Tritt begleiten.
Eltern sollten zudem die positiven Seiten der neuen Lebenssituation sehen: Elternpaare können die neu gewonnen Freiheit nutzen, um wieder mehr gemeinsame Zeit zu verbringen, Elternteile können sich wieder mehr auf sich selbst und ihre Bedürfnisse fokussieren. Alte Hobbys und Zeit mit Freunden etwa schaffen neue Lebensinhalte und helfen auch über die Traurigkeit über den Auszug des Kindes hinweg.
*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn Sie über diese Links ein Produkt kaufen, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.