Zwei Szenen heizen Debatte an
Zweiter Ball im Spiel und Laserpointer-Attacke vor Kane-Elfmeter
Der Wahnsinn von Wembley! England-Kapitän Harry Kane schießt in der Verlängerung durch den erfolgreichen Nachschuss eines äußerst umstrittenen Elfmeters England einen Schritt näher an den EM-Titel. Dänemarks unglaubliche EM-Reise ist damit im Halbfinale vorbei. Zwei Szenen kurz vor dem entscheidenden Elfmeter bereiten den Fans aber ordentlich Gesprächsstoff.
EM-Halbfinal-Szenen sorgen für Aufregung
Die erste ereignete sich kurz vor dem Elfmeterpfiff. Raheem Sterling rannte in der Entstehung die Außenlinie entlang, genau dort lag allerdings – so zeigen es TV-Bilder – ein weiterer Ball. Daran scheint sich aber offenbar keiner zu stören. Kurz darauf nahmen Jensen und Maehle den England-Stürmer in die Zange. Nach einer leichten Berührung fiel er zu Boden – der niederländische Referee Danny Makkelie zeigte auf den Punkt.
Schiedsrichter-Experte Manuel Gräfe im ZDF zum zweiten Ball auf dem Rasen: „Vielleicht war der Schiri kurz abgelenkt. Aber ich glaube, dass die Spieler durch den Ball nicht abgelenkt waren.“ Zu einem ähnlichen Urteil kam auch Schiri-Experte Alex Feuerherdt von „Collinas Erben“.
Laserpointer-Strahl gegen Schmeichel
Dann das Nerven-Duell zwischen Kasper Schmeichel und Kane: Auch hier kam es kurz vor der Ausführung zu einem Aufreger. Auf dem Trikot des Keepers bildete sich ein Laser-Pointer-Strahl ab, der 34-Jährige blickte auf seine Brust herab, wurde kurz abgelenkt. Kurz darauf parierte er zwar den Elfer von Kane, allerdings nach vorne. Der Stürmer staubte ab und erzielte im Nachsetzen das goldene Tor für England.
Nicht nur über diese Szenen wird wohl noch mindestens bis zum Finale diskutiert, auch über den Strafstoß an sich, der für viele eine Fehlentscheidung war, zum Beispiel für ZDF-Experte Gräfe. "Das war für einen Elfmeter nicht ausreichend. Raheem Sterling wollte den ziehen, er wollte ihn cheaten." Der Gefoulte äußerte sich auch selbst, ebenfalls pointiert: "Wenn er mich auf diese Weise im Strafraum berührt, ist das natürlich ein Elfmeter", sagte Sterling.
Wie auch immer: England bannte endlich seinen Final-Fluch, steht erstmals seit 1966 wieder in einem Turnierfinale – und in Wembley startete eine wilde Party-Nacht. (msc)