Aber keine Gedanken an Fußball-Ruhestand

"Emotionale Pause wichtig für mich" - Löw macht erst einmal nichts

Enttäuscht, leer, geknickt – Joachim Löw ging die 0:2-Pleite der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale gegen England sichtlich nahe. So hatte sich der Weltmeister-Macher von 2014 seinen Abschied als Bundestrainer nach 15 Jahren wahrlich nicht vorgestellt. Nach dem bitteren Ende verordnet sich Löw erstmal eine Pause – an Ruhestand denkt er aber noch nicht.

Seit 2004 beim DFB

"Nach 15 Jahren an der Spitze wird es mir guttun, mich von der Verantwortung zu lösen. Eine emotionale Pause ist wichtig für mich, ich war so lange beim DFB, da sieht man sich nicht sofort um nach etwas Neuem", sagte Löw nach dem 0:2 in Wembley.

Der 61-Jährige hatte 2004 beim DFB als Co-Trainer von Jürgen Klinsmann angefangen, stieg nach dem „Sommermärchen“ 2006 zum Chef an der deutschen Seitenlinie auf.

Unvergessene Momente

"Ich muss die Enttäuschung und die Leere, die kommt, auch zulassen. So ein Turnier schüttelt man nicht in den ersten Tagen ab, da wird man Zeit benötigen", ergänzte Löw. Dann aber "wird wieder neue Energie kommen", betonte er, "vom Ruhestand habe ich nie gesprochen. Es gibt mit Sicherheit neue Aufgaben, die für mich interessant sind." Einen konkreten Plan habe er aber noch nicht, meinte Löw.

Der einstige Assistent von Jürgen Klinsmann blickte zum Abschied auf "sehr viele Dinge" zurück, "die sehr positiv waren" - allen voran der WM-Triumph 2014, dazu der Confed-Cup-Sieg 2017. Vor allem werden für ihn aber die "unglaublich starken Verbindungen" zu seinen Spielern und sonstigen Wegbegleitern bleiben, meinte Löw: "Es gab Momente, die unvergesslich sind. Ich habe Menschen kennengelernt, die mir heute sehr wichtig sind in meinem Leben." (sid/mar)