Ekel-Prozess vor dem Berliner Landgericht

Ruderlehrer soll seine Schüler dazu gebracht haben, ihm Penisfotos zu schicken

Maik Z. stand wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen vor dem Landgericht Berlin.
Maik Z. stand wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen vor dem Landgericht Berlin.
RTL

Seine Schüler schauten zu ihm auf – er nutzte das Vertrauen angeblich auf widerliche Weise aus. Sozialpädagoge und Rudertrainer Maik Z. soll Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben. Jetzt steht der 38-Jährige vor dem Berliner Landgericht.

Ruderlehrer Maik Z. soll für die Nacktfotos bezahlt haben

Die Liste der Vorwürfe gegen Maik Z. ist lang: sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen, sexueller Missbrauch von Kindern, sexueller Missbrauch von Jugendlichen, sexuelle Nötigung und Erwerb und Besitz jugendpornographischer Schriften. Konkret soll der Ruderlehrer die Minderjährigen dazu aufgefordert haben, an einem Forschungsprojekt zum Thema „Medienkonsum und Sexualität“ teilzunehmen.

Dazu habe der 38-Jährige Nacktfotos von Jungen zwischen 13 und 17 Jahren eingefordert, heißt es in der Anklage. Den Teenagern hätte er dafür eine Aufwandsentschädigung von 40 bis 150 Euro gezahlt. Zwischen 2015 und 2020 sollen ihm insgesamt 28 Jungen zum Opfer gefallen sein. Offenbar forderte Maik Z. sie dazu auf, sich nackt zu fotografieren und dabei ihren Penis mit einem Lineal abzumessen. „Der Angeklagte verteilte Fragebögen und stellte darin Fragen zu sexualisierten Themen, unter anderem zum Masturbationsverhalten“, so die Anklageschrift.

Der Ruderlehrer soll die Jugendlichen außerdem zu Kondom-Tests ermutigt haben. Die Präservative dafür habe er selbst verteilt.

Bei der Verlesung der Anklageschrift machte sich Maik Z. notizen

Als die Anklage verlesen wurde, habe Maik Z. sehr konzentriert gewirkt. Bei der Verlesung der Anklageschrift machte er sich Notizen. „Zwischendurch sah es von der Zuschauertribüne so als würde er die Augen schließen“, berichtet RTL-Reporterin Julia Klann. Z. trug beim Prozessauftakt einen schwarzen Pullover, aus dem ein hellblauer Hemdkragen hervorguckte. Seine Statur war augenscheinlich schlank, sein Haar kurz geschnitten.

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Mutter: "Alle haben ihm geglaubt"

Nach dem Prozess sprach unserer Reporterin mit der Mutter einer der betroffenen Teenager. Sie möchte nicht namentlich genannt werden, sagte uns aber: „Alle haben ihm geglaubt.“ Ihr Sohn habe erst anfangen über die Fälle zu sprechen, nachdem die Polizei offiziell die Ermittlungen aufgenommen hatte.

Der Prozess gegen den 38-jährigen Sportlehrer wird bereits am morgigen Mittwoch fortgesetzt. (dky)