Eisregen: Frankfurter Flughafen stellt Betrieb vorübergehend komplett ein
Eis und Schnee haben im Süden und Westen Deutschlands vielen Reisenden und Pendlern einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Besonders betroffen ist der Frankfurter Flughafen. Eisregen hat den Betrieb an Deutschlands größtem Flughafen vorübergehend komplett zum Erliegen gebracht.

Der Eispanzer auf den Flugzeugen war zwischenzeitlich so dick, dass eine Enteisung nicht mehr möglich sei, sagte ein Fraport-Sprecher. Da alle Parkpositionen auf dem Flughafen belegt waren, konnten auch keine Flugzeuge mehr landen. Im Laufe des Tages waren 292 Starts und Landungen abgesagt worden.
Erst am späten Abend waren Landungen möglich. "Landungen sind nur maximal zehn pro Stunde möglich", sagte ein Sprecher. "Es wird mit Sicherheit auch am Montag noch erhebliche Probleme geben", ergänzte der Sprecher. "So viel Eis haben wir noch nicht auf den Flugzeugen gesehen. Das war extrem."
Für gestrandete Passagiere wurden bis zu 400 Feldbetten in den Terminals aufgestellt. Auch das Servicepersonal werde entsprechend aufgestockt, versprach Fraport. Ein Sprecher der Lufthansa sagte, wegen ausgefallener Zubringerflüge hätten viele Fluggäste Frankfurt aber gar nicht erst erreicht.
In Teilen Baden-Württembergs wurden ganze Autobahnabschnitte gesperrt, damit die Streufahrzeuge durchkamen. Bei rund 800 Unfällen dürfte es nicht bleiben: "Da kann noch einiges dazukommen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium.
Angesichts des Eises blieben viele Menschen im Südwesten zu Hause. Die Gehwege waren nach gefrierendem Regen dick mit einer Eisschicht überzogen. Wer trotzdem unterwegs war, kämpfte mit Glatteis. Fußgänger rutschen aus und landeten in den langen Schlangen von Verletzten, die sich in Kliniken bildeten. Spaß hatten dagegen die Jüngsten. In Karlsruhe liefen Kinder auf vereisten Straßen Schlittschuh.
Schottland: Vier Bergsteiger von Lawine getötet
Ähnlich prekär war die Lage auch in Großbritannien und Frankreich, wo bisher Hunderte Flüge gestrichen wurden. Auf Europas größtem Flughafen London Heathrow brachten Schneefälle den Flugplan erheblich durcheinander. Tausende Passagiere mussten stundenlang warten.
In ganz Großbritannien gab es wegen des Wetters Einschränkungen im Bahn- und Straßenverkehr. In Nordirland waren einige Haushalte vorübergehend ohne Strom. Beim Eurostar-Zug, der den Kontinent mit London verbindet, kam es zu witterungsbedingten Ausfällen und Verzögerungen.
Im schottischen Hochland wurden vier Bergsteiger von einer Lawine getötet. Eine Frau wurde bei dem Unglück schwer am Kopf verletzt, ein Mann erlitt leichte Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Die sechs Wanderer waren beim Abstieg am Berg Bidean Nam Bian im Westen Schottlands, als der Abhang unter ihnen wegbrach.
Die Pariser Flughäfen Charles-de-Gaulle und Orly strichen 40 Prozent ihrer Flüge. Auf den Straßen des Landes kam es in weiten Teilen zu Behinderungen. In Paris blieben viele Busse in den Depots und zahlreiche öffentliche Parks geschlossen. In Versailles waren Schlosspark und Schlossgarten bereits am Samstag nicht mehr zugänglich.