Glück im UnglückEingeklemmter Junge (11) löst Großeinsatz der Ortsfeuerwehr Diepholz aus

"Kind verschüttet - Kopf frei“ lautete die Einsatzmeldung für die Ortsfeuerwehr Diepholz am Samstagnachmittag um 17 Uhr. Ein Elfjähriger musste aus einer misslichen Lage befreit werden. Die 30 Einsatzkräfte waren von einem besorgten Spaziergänger an die Waldbühne auf Lüdersbusch gerufen worden.
Für den Jungen gab es kein vor und zurück mehr
Beim Eintreffen der Feuerwehr ist schnell klar: Das Kind ist zum Glück nicht verschüttet, sondern unter einem circa 50 Zentimeter hohen Podest eingeklemmt. Der Einsatzort: Die Bühne eines Festivals in der Nähe des Schützenplatzes auf Lüdersbusch. Der Ort im Wald ist für Kinder ein beliebter Treffpunkt zum Spielen. Ein Podest, was dort dauerhaft steht, wurde dem Elfjährigen zum Verhängnis. Mit seinen Freunden nutzte er den 50 Zentimeter hohen Holzbau als Höhle. Als er wieder rausklettern wollte, blieb der Junge mit der Hose stecken – für ihn gab es kein vor und zurück mehr.
Einsatz endet im Krankenhaus
Die Ortsfeuerwehr beginnt sofort mit der Befreiung des Jungen aus dem Holzverschlag. Stadtbrandmeister Frank Schötz erzählt im Gespräch mit RTL: "Wir haben dann die Bretter des Podestes abgeschraubt, einen Balken abgesägt und dann konnte er vollkommen frei und aus eigener Kraft wieder raus steigen." Nach rund 20 Minuten ist der Einsatz wieder beendet. "Der Junge selber war vollkommen relaxed und ruhig. Er hat richtig gut mitgearbeitet", so Frank Schötz. Der Elfjährige kommt zur Sicherheit ins Krankenhaus, weil er über Bauschmerzen klagt. Nach kurzer Untersuchung wird er direkt wieder entlassen.
"Wer unsere Hilfe braucht, bekommt unsere Hilfe"
Viel schlimmer als das Stecken bleiben selbst, ist jedoch das schlechte Gewissen des Jungen. Denn der Elfjährige ist selbst Mitglied der Jugendfeuerwehr. Dass sie seinetwegen ausrücken musste, war ihm äußerst unangenehm, erzählt Stadtbrandmeister Frank Schötz. Der Junge entschuldigte sich mehrfach bei den Kollegen. Schötz nimmt das aber Gelassen: "Einsatz ist Einsatz. Wer unsere Hilfe braucht, bekommt unsere Hilfe."
Betreiber zieht Konsequenzen
Der Betreiber des Festivals soll direkt reagiert haben. Er wolle den beliebten Treffpunkt sicherer machen und das Podest mit Brettern abschotten, damit keine weiteren Kinder dort eingeklemmt oder sogar verletzt werden können, erzählt Stadtbrandmeister Frank Schötz. Also, Glück im Unglück für alle Beteiligten und der Junge wird sicher das nächste Mal besonders vorsichtig sein, damit die Ortsfeuerwehr seinetwegen nicht wieder zu einem Einsatz ausrücken muss. (jsa)




