Einbruchschutz im Test: Jede zweite Türsicherung kann schnell geknackt werden
Die Kriminalstatistik 2014 registrierte insgesamt 152.000 Einbrüche in Deutschland. Das klingt krass. Aber es könnten sogar noch weit mehr Einbrüche sein. Denn 40 Prozent der Einbruchsversuche scheitern - und das dürfte auch an verbesserter Einbruchssicherheit liegen. Stiftung Warentest hat 15 verschiedene Türsicherungen getestet, die Sie auch nachträglich anbringen können. Darunter die bekannten Querriegelschlösser, aber auch Stangenschlösser (von oben nach unten), Kastenzusatzschlösser und Bandsicherungen.
Etwa drei bis fünf Minuten benötigt ein Einbrecher zum Knacken einer Tür. Dauert es länger, brechen die meisten den Einbruch bereits ab. Für den Test waren bis zu 15 Minuten vorgesehen. Die meisten Schlösser gaben schon einer Minute nach.
Das Ergebnis ist auf den ersten Blick erschreckend. Neun von 15 Türsicherungen sind mangelhaft, pro Kategorie mindestens eine. Die Kastenzusatzschlösser sind laut 'Stiftung Warentest' sogar allesamt unbrauchbar.
Guter Einbruchschutz zahlt sich aus
Gut schnitten die Querriegel von Abus, Econ und Ikon ab, auch das Stangenschloss von Econ und die Bandsicherungen von Abus und Ikon haben im Test gute Dienste gegen Einbrecher erwiesen. Oft reicht ein einfacher Querriegel für eine ausreichende Türsicherung. Stiftung Warentest empfiehlt hierbei vor allem den sehr guten Abus PR2700 für 200 Euro. Die teuren Modelle von Econ und Ikon sind ebenfalls empfehlenswert. Bei Altbautüren bieten sich eher Stangenschlösser wie das Econ VSBR für 595 Euro an. Dazu passt eine Bandsicherung wie die Ikon 9M08 für 78 Euro oder die Abus TAS 112 für 40 Euro. Damit ist eine Tür gut gesichert.
Um herauszufinden, welche Sicherung für Ihre Tür tauglich ist, sollten Sie aber spezielle Beratungsstellen der Polizei (www.k-einbruch.de) konsultieren. Türen haben bis zu elf Schwachpunkte, die je nach Typ nachgebessert werden können, aber nicht zwangsläufig müssen. Auch den Einbau sollten sie Fachleuten überlassen. Bei Neubau sorgen Sie am besten gleich für einbruchhemmende Türen und Fenster. Achten Sie hierbei auf die Widerstandsklassen RC 2 oder RC 3 nach DIN EN 1627. Das sind Zertifikate, die belegen, dass die Produkte Einbruchsicherheitstests bestanden haben. Diese Türen und Fenster sind zwar oft teurer als die nachträglich installierbaren Sicherungen, aber auch qualitativ hochwertiger, da sie von vorneherein mit dem Fokus auf bestmögliche Sicherheit gebaut wurden.


