Prozess in Köln

Ehepaar soll Sozialleistungen erschlichen haben

Ein Leben in Saus und Braus ist für die meisten Menschen ein Traum. Diesen Traum wollten sich Richard K. und seine Frau Grazyna offenbar erfüllen. Das Ehepaar steht seit heute vor dem Landgericht Köln.
„Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betrug vor. Laut Anklage sollen die Angeklagten in den Jahren 2014 bis 2019 durch unzutreffende Angaben zu ihren Wohnverhältnissen als auch zu ihren wirtschaftlichen Verhältnissen Sozialleistungen für sich und ihre Kinder erlangt haben, auf die keine Ansprüche bestanden haben soll“, so Diana Renk vom Landgericht Köln.

Laut Anklage hat das Paar Vermögen

Der Schaden: Knapp 170.000 Euro. Der Vorwurf: Das Ehepaar aus Leverkusen soll unter anderem angegeben haben, nicht zusammen zu wohnen. Richard K. würde keinen Unterhalt für die gemeinsamen vier Kinder zahlen. Außerdem gebe es keine Einkünfte und kein Vermögen.

Die Wirklichkeit sieht nach Meinung des Gerichts aber anders aus. Laut Anklage besitzt die Familie Bargeld, Uhren, Schmuck und hochwertige Teppiche. Außerdem Autos der Marken Porsche, Mercedes, BMW und Audi.

Angeklagter ist Cousin eines Clan-Chefs aus Leverkusen

Bei dem Angeklagten Richard K. handelt es sich um keinen Unbekannten. Denn Michael G. ist sein Cousin. Der wiederum ist Chef eines Clans in Leverkusen. Die beiden standen auch schon zusammen vor Gericht. Mit einem „Teppich-Trick“ hatten sie ein Ehepaar um Geld betrogen, dafür wurden sie rechtskräftig verurteilt. Richard K. bekommt 2018 dreieinhalb Jahre Haft. Er war wieder auf freiem Fuße, allerdings auf Bewährung.

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Urteil voraussichtlich im März

Sollten das Ehepaar verurteilt werden, müssen die Angeklagten jeweils mit einer Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren rechnen. Ein Urteil könnte Mitte März fallen.