"Du hast mir gedankt, dass ich im Bikini rocke": Mädchen mit Stomabeutel schreibt rührenden Brief
"Du hast mir gedankt, dass ich im Bikini rocke": Mädchen mit Stomabeutel schreibt rührenden Brief
30. September 2015 - 13:26 Uhr
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"Wie, so willst du zum Pool gehen?" Ein Satz wie dieser ist für Sara Gebert trauriger Alltag, wenn sie sich im Bikini zeigt. Die 20-jährige Amerikanerin hat eine Magenlähmung und auch ihr Darm spielt verrückt, weil die Muskulatur nicht richtig arbeitet. Deshalb hat Sara einen künstlichen Darmausgang. Ohne ihren Stomabeutel kann sie nirgendwo hingehen. Während sie angezogen aussieht wie jede andere junge Frau, kann sie am Strand kaum etwas verstecken.
"Für mich ist es normal, aber für jeden anderen bin ich ein Vieh aus einem Science-Fiction-Film", schreibt sie auf der Seite 'The Mighty'. Ihre Selbstwahrnehmung am Strand beschreibt sie als "ein verängstigtes Mädchen, das versucht, unter allen Umständen die Angst in seinen Augen zu verbergen". So wäre es wohl auch geblieben. Doch dann passierte am Strand etwas, das Sara tief berührte und in wenigen Minuten alles für sie veränderte: Eine Frau kam auf sie und tat etwas, mit dem sie nicht gerechnet hätte. Ihr hat Sara einen rührenden Brief geschrieben und auf 'The Mighty' veröffentlicht.
Die Situation beschreibt sie darin so: "Du bist mit so einem Selbstvertrauen auf mich zugegangen, das niemand hätte denken können, zwischen uns sei keine Vertrauensbasis. [...] Ich möchte dir danken. Mit einer chronischen Krankheit zu leben ist alles andere als leicht und es wird noch schwieriger, wenn sie dein Aussehen so sehr verändert." Doch die namentlich nicht genannte Frau interessierte Saras Aussehen nicht: "Du hast mich als Person gesehen. Du hast nicht mein Equipment angestarrt, du hast mir in die Augen gesehen. Und dann - hast du mir gedankt."
"Du hast mir dafür gedankt, dass ich im Bikini rocke. Und hast mir erzählt, dass du auch einen künstlichen Darmausgang gehabt hast. Du hast mir gesagt, ich sei inspirierend. Und das bedeutet für mich die Welt", schreibt Sara weiter. Vor dem Ausflug habe sie stundenlang überlegt, welchen Badeanzug sie nehmen würde und sich erst in letzter Sekunde nervös für den Bikini entschieden. Nach dem Gespräch mit der Frau seien alle ihre Zweifel wie weggeblasen gewesen. "In dem Moment habe ich gemerkt, dass es egal ist, wie ich aussehe. Und für den Rest des Urlaubs war mein einziges Problem mit meinen Badeklamotten, dass ich viel zu viele eingepackt habe und nicht so viele Badeanzüge brauchte, wie ich gedacht hätte. Sara schließt mit den Worten: "Danke, dass du mir den Glauben an das Gute im Menschen zurückgegeben hast. Danke, dass du es mir ermöglicht hast, mich in meiner Haut wieder wohlzufühlen."