Corona-Sorgen immer größer

Drohen uns bald wieder Geisterspiele?

Nahezu überall steigen die Corona-Zahlen, der Sport betrachtet diese Entwicklung mit großer Sorge. Drohen uns bald wieder Geisterspiele? Vorerst zumindest scheint es noch eine andere Lösung zu geben. Mehr oben im Video.

„Außenbereiche sind immer unkritischer als Innenbereiche“

Es sind die Abkürzungen, die in Corona-Zeiten im Sport längst auch über Wohl und Wehe mitbestimmen: MPK, 2G, 3G, 2G plus. Tore, Punkte, Ergebnisse und Tabellenstände sind das eine, seit der Pandemie zählen noch andere Faktoren. Und an diesem Donnerstag werden von den Topfunktionären im Fußball über Eishockey, Handball und Basketball bis zu den Breitensportverantwortlichen alle wieder gebannt auf die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) schauen.

An Appellen von praktisch allen Seiten mangelt es nicht. „Der Fehler des Vorjahres, als die weitgehende Schließung von Spiel- und Sportstätten und die Kontaktbeschränkungen die rund 27 Millionen Mitglieder von Sportvereinen und alle anderen Menschen in Deutschland zur Bewegungslosigkeit verurteilten, dürfe sich nicht wiederholen“, sagte am Dienstag der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, in einer Mitteilung.

Wie gut die Stimmung nach der MPK an diesem Donnerstag sein wird, bleibt hingegen abzuwarten

„Außenbereiche sind immer unkritischer als Innenbereiche“, sagte unlängst Professor Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein den „Kieler Nachrichten“. „Wenn man das gut kontrolliert, ist das Stadion kein Problem, weil man draußen ist und Abstand halten kann.“ Die Probleme können aber vor und nach einem Spiel kommen. „Manche treffen sich auch davor und stehen am Stadion eng beieinander, nachher gehen sie vielleicht zusammen in die Kneipe“, sagte Rupp.

Anfang September hatte die DFL eine erste Bilanz gezogen der teilweisen Rückkehr von Zuschauern in die Stadien. Bei den 73 Partien unter der Organisation der Deutschen Fußball Liga hatte es demnach sechs positive Corona-Tests gegeben. „Wenn jetzt immer noch kommuniziert wird, dass Fußball-Spiele potenzielle Superspreader-Events sind und es gefährlich ist hinzugehen, das ist in der Zwischenzeit vorsätzlich falsch“, sagte Seifert damals.

Auch im Sport schien für viele eine gewisse Rückkehr zur Normalität stattgefunden zu haben. Wenn auch unter Einschränkungen - sprich 2G - soll zum Beispiel am kommenden Samstag das brisante Hauptstadtderby zwischen dem 1. FC Union und Hertha BSC in Berlin-Köpenick erstmals seit Pandemie-Ausbruch vor vollen Rängen im Stadion An der Alten Försterei stattfinden.

Nach dem 9:0 der deutschen Nationalmannschaft in Wolfsburg gegen Liechtenstein titelte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ mit Blick auf die befreit-gute Stimmung: „Party in der Pandemie“. Wie gut die Stimmung nach der MPK an diesem Donnerstag sein wird, bleibt hingegen abzuwarten. (dpa/jma)