Drei Palästinenser bei Gefechten mit Israel in Westjordanland getötet
Bei der versuchten Festnahme eines Hamas-Mitglieds im Westjordanland haben israelische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben drei Palästinenser erschossen. Armee-Sprecher Peter Lerner korrigierte damit bei einer Telefonkonferenz frühere Angaben, es habe bei dem Einsatz im Flüchtlingslager Dschenin vier Todesopfer gegeben. Zunächst sei der wegen Terroranschlägen gesuchte Hamsa Abu al-Hidscha erschossen worden, nachdem er zwei Israelis verletzt habe. Bei anschließenden Unruhen seien zwei weitere Palästinenser getötet worden. Zuvor habe eine Menschenmenge die Sicherheitskräfte mit Schusswaffen, Sprengsätzen und Steinen angegriffen, sagte Lerner.
Auf die Frage, ob bei dem Einsatz in dem Flüchtlingslager die möglichen negativen Auswirkungen auf die Friedensgespräche Israels mit den Palästinensern berücksichtigt worden seien, antwortete Lerner: "Al-Hidscha war eine tickende Bombe. Es war klar, dass wir handeln mussten." Al-Hidscha habe Weisungen der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas erhalten, und seine Planungen für weitere Anschläge gegen israelische Soldaten und Zivilisten hätten sich "in einem fortgeschrittenen Stadium" befunden, sagte Lerner.
Die Palästinenserführung forderte die USA auf, mehr Druck auf Israel auszuüben. Die Gewalt im Flüchtlingslager Dschenin sei "Teil einer systematischen Politik Israels, alles zu zerstören. Wir fordern die USA auf, sofort einzugreifen, bevor Israel alles sabotiert hat", sagte Nabil Abu Rudeineh, Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.